Es wird in einer Sandwichtüte warm gehalten
Frühchen wiegt nur 490 Gramm - und ist kleiner als eine Hand
"So winzig und zerbrechlich"
Drei verzweifelte lange Jahre versuchen Emily Rospo und ihre Partnerin Samantha Hughes mit Hilfe von künstlicher Befruchtung schwanger zu werden. Dann endlich die ersehnte Nachricht beim Frauenarzt: es hat geklappt! Emily und Samantha aus Hitchin in Großbritannien werden Eltern. Doch die Geburt verläuft ganz anders, als die beiden Frauen es sich erträumt haben, wie der „Mirror“ berichtet. Bereits in der 27. Schwangerschaftswoche muss ihre kleine Tochter auf die Welt geholt werden. Da wiegt Orla-May nur 490 Gramm, weniger als zwei Päckchen Butter. Das kleine Mädchen überlebt nur, weil die Ärzte es in eine Sandwichtüte packen.
Eine dramatische Geburt
Emily Rospo (30) hat eine ganz normale Schwangerschaft. Bis zu jenem Tag in der 27. Woche, als Ärzte bei ihr eine sogenannte Plazentainsuffizienz diagnostizieren. Ein absoluter Notfall, denn ihr ungeborenes Kind wird im Mutterleib nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt. Die Ärzte müssen handeln und das kleine Mädchen per Notkaiserschnitt auf die Welt holen – 13 Wochen vor dem errechneten Geburtstermin. „Wir wurden mehrmals aufgefordert, uns auf das Schlimmste vorzubereiten, und es war unwahrscheinlich, dass sie es schaffen würde“, erzählt Emily dem „Mirror“.
Die Geburt ihrer kleinen Orla-May ist für die 30-Jährige und ihre Partnerin Samantha eine emotionale Achterbahnfahrt. Am 27. Januar 2021 erblickt das kleine Mädchen, umgeben von unzähligen Ärzten und Geburtshelfern, das Licht der Welt. Doch es atmet nicht. Die Ärzte kämpfen um das Leben des Frühchens. Emily darf ihre Tochter noch nicht einmal sehen, bevor sie in den Wiederbelebungsraum gebracht wird. Emily erinnert sich: „Obwohl mir gesagt wurde, dass ihre Chancen gering sind, habe ich eine positive Einstellung bewahrt und geglaubt, dass sie es schaffen würde.“
Orla-May kämpft um ihr Leben
Bei seiner Geburt ist das 13 Wochen zu früh geborene Mädchen kleiner als die Hand seiner Mutter und wiegt nur 490 Gramm. Die Ärzte greifen zu einer ungewöhnlichen Maßnahme, um Orla-May außerhalb des Mutterleibs am Leben zu halten: sie packen das Neugeborene in eine Sandwichtüte. Das Plastik soll dem Frühchen helfen, seine Körpertemperatur zu halten. „Sie dort so zu sehen war beängstigend“, findet die 30-jährige Mutter. Von dieser Methode der Ärzte, ihre Tochter zu unterstützen, hatten sie vorher noch nie gehört. Aber Hauptsache ist, dass Orla-May lebt, auch wenn sie jetzt bekannt wird als das „Sandwichtüten-Baby“.
Rund drei Wochen nach der dramatischen Geburt entwickelt sich das Frühchen wider den Erwartungen der behandelnden Ärzte besser als prognostiziert. Mittlerweile hat Orla-May sogar schon ein kleines bisschen zugenommen. Ihre Mütter Samantha und Emily sind rund um die Uhr an ihrer Seite im Luton and Dunstable Hospital im britischen Luton. Sie halten ihre Hand und vermitteln ihr, dass dort zwei Menschen an ihrer Seite sind, die an fest an sie und ihre gesunde Entwicklung glauben. Emily Rospo weiß: „dass wir einen langen Weg vor uns haben, aber ich bete jeden Tag, dass Orla-May groß und stark wird.“ Denn auf den Arm nehmen dürfen Orla-Mays Mütter sie leider noch nicht. Aber wenn sich Orla-May weiterhin so ins Leben kämpf wie in den vergangenen Tagen wird dieser magische Moment für die beiden tapferen Mütter bestimmt bald Wirklichkeit.