Furchtlose Aktivisten
Greenpeace Deutschland feiert 40-jähriges Bestehen
Erste deutsche Greenpeace-Aktion startete am 13. Oktober 1980
Die Kampagnen von Greenpeace wurden von furchtlosen Aktivisten in Schlauchbooten, auf Schornsteinen oder auf Bahngleisen durchgeführt. Diese Bilder zumindest gingen um die Welt, seitdem Greenpeace 1971 in Kanada gegründet wurde. 1980 öffnete dann die deutsche Hauptzentrale der Umweltschützer in Hamburg. Die erste Aktion der Hamburger startet am 13. Oktober 1980: Ein halbes Dutzend Greenpeace-Aktivisten verhindert das Auslaufen des Schiffes namens "Kronos" in Nordenham (Niedersachen), indem sie sich an den Frachter ketteten. Das Schiff sollte ursprünglich auf der Nordsee Dünnsäure (verdünnte Schwefelsäure) entsorgen, denn damals war sowas noch legal.
In Hamburg wird alles gesteuert
Greenpeace ist international aufgestellt und in insgesamt 51 Länder vertreten. In Hamburg befindet sich aber das größte Aktionsmittellager, wo Kampagnen aus den verschiedenen Ländern, wie zum Beispiel Russland, Nordamerika, Südamerika gesteuert werden. Gerade hier in Deutschland sind die Greenpeace-Unterstützer spezialisiert darauf, die Aktionen ihrer Kollegen zu unterstützen.
„Wir rennen in die größte Umweltkrise aller Zeiten“
Der Greenpeace-Aktivist und Meeresbiologe Thomas Henningsen ist bereits seit 1991 bei Greenpeace und organisierte in seinen 30 Jahren schon einige Kampagnen. Das Thema Umwelt ist und bleibt ein wichtiges Thema. Besonders heute geht es darum, nicht nur die Umwelt zu schützen, sondern auch die Lebensgrundlagen zu erhalten. „Wir rennen in die größte Umweltkrise aller Zeiten“, erzählt er uns im Interview. „Gucken Sie sich an, was dieses Jahr passiert ist: Wir haben die größten Waldbrände aller Zeiten, das grönländische Eis ist nicht mehr zu retten, wir haben den niedrigsten Meereisstand, wir haben die heißeste Temperatur, die je gemessen wurde auf der Erde.“
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Eine Bewegung müsse mithelfen
Thomas Henningsen ist der Meinung, dass für eine Rettung unserer Welt nicht nur Greenpeace nötig ist, eine ganze Bewegung müsse mithelfen: „Wir müssen dafür sorgen, das Ruder noch umzureißen, damit wir diese Katastrophe noch abwenden können und deshalb ist auch unser Credo auch nach 40 Jahren – jetzt erst recht.“
"Wir haben viele Sachen erreicht"
Die Leitlinien von Greenpeace: Umweltsünden dokumentieren, mit gewaltfreien Aktionen einschreiten und auch den Konflikt mit Industrie und Politik nicht scheuen. „Wir haben viele Sachen auch erreicht: Es darf kein Atommüll mehr in den Meeren versenkt werden. Das muss man sich vorstellen, das war alles noch erlaubt. Der Walfang ist verboten worden, wir haben die Antarktis geschützt, es ist eine Menge getan. Aber jetzt geht es nicht darum, die Lebensgrundlagen zu schützen, sondern um sie zu retten. Wir müssen die Welt in den nächsten Jahren vor dieser Klimakrise retten“, erzählt uns Thomas Henningsen. Man müsse jetzt weg von der Kohleverbrennung, sowie von Öl und Gas. Genauso müsse man eine Mobilitäts- und Agrarwende hinbekommen, sowie die Wälder und Meere schützen. Die Umweltschützer haben allein in Deutschland 600.000 Fördermitglieder, welche sich durch Spendengelder finanzieren.