Grausiger Verdacht in Norderstedt: Liegen unter diesem Spielplatz Kinderleichen begraben?

Archäologisches Landesamt prüft, ob Knochen unter dem Sand liegen

Diese Geschichte klingt, wie das Drehbuch eines Horrorfilms - aber sie könnte sich als schreckliche Realität erweisen. In Norderstedt gibt es einen Spielplatz, der eventuell auf einem Kinder-Massengrab aus der Nazi-Zeit gebaut wurde. Das behauptet zumindest eine Anwohnerin. Experten des Archäologischen Landesamts wollen Mitte Juli den Hinweisen nachgehen.

Der Hinweis kam von einer Anwohnerin

"Die Entnahme von Bodenproben und Ausgrabungen sind für den 10. und 11. Juli geplant", sagte eine Sprecherin des Archäologischen Landesamts. "Sollten die Archäologen dabei auf Knochen stoßen, wird die Kriminalpolizei hinzugezogen." Der Spielplatz ist derzeit gesperrt.

Wie ein Sprecher der Stadt Norderstedt sagte, gab es Aussagen einer Anwohnerin, die dort in den 1960er-Jahren aufgewachsen sei. Sie habe geschildert, dass damals immer mal wieder Knochen gefunden worden seien. Früher habe man in der Siedlung darüber gesprochen, dass es sich um menschliche Überreste aus der NS-Zeit handeln könnte. Sie habe nicht ausgeschlossen, dass es einen Bezug zu der nur zwei, drei Kilometer entfernten Klinik Ochsenzoll geben könnte.

Wurden in Norderstedt Opfer des NS-Euthanasie-Programms vergraben?

Die Zeugin hatte laut "Hamburger Abendblatt" vermutet, dass Mitarbeiter der damaligen "Heil- und Pflegeanstalt Langenhorn" an dieser Stelle im Stadtteil Harksheide Opfer des Euthanasie-Programms vergraben hätten. Das ist mehr als 70 Jahre her. Ende Mai hatte ein Sprecher der Norderstedter Stadtverwaltung angekündigt, dem Thema "mit aller Sensibilität und Pietät" nachgehen zu wollen.