Südafrikanische und Brasilianische Variante reagierten nicht auf Corona-Therapie

Göttinger Primatenforscher finden Hinweise: Antikörper-Schutz bei Mutation geringer

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Mutierender Coronavirus, Symbolfoto Virus-Mutation
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Mutation der Spike-Proteine macht Forschern Sorgen

Die Varianten B.1.1.7, B.1.351 und P.1, die erstmalig in Großbritannien, Südafrika und Brasilien beobachtet wurden, haben Mutationen im Spike-Protein, unter anderem in dem Bereich, den auch die aktuell erprobten Wirk- und Impfstoffe angreifen. Das schreibt das Leibniz Institut für Primatenforschung in Göttingen in einer öffentlichen Pressemitteilung. Zusammen mit Forschern der Universität Ulm habe man herausgefunden, dass die SARS-CoV-2 Varianten B.1.351 (Südafrika) und P.1 (Brasilien) nicht mehr durch einen Antikörper gehemmt werden, der für die COVID-19-Therapie eingesetzt wird.

Probleme bei der Impfung?

Damit ist es möglich, dass Personen mit Impfungen keinen vollständigen Schutz vor den gefährlichen Mutationen aus Südafrika oder Brasilien haben, da diese Mutanten genau in dem Bereich der Spike-Proteine Veränderungen aufweisen, an denen Corona-Antikörper und Impfstoffe ansetzen. Die Variante B.1.1.7 (aus Großbritannien) wurde jedoch durch verschiedene Antikörper, auch jene aus den Impfungen, gehemmt. „Der Einsatz der jetzt verfügbaren Impfstoffe ist sinnvoll und eine zeitnahe Ausweitung der Impfungen in Deutschland ist wünschenswert.“ so Jan Münch von der Uni Ulm. Die aktuellen Befürchtungen bezüglich der Corona-Varianten müssten nun in klinischen Studien überprüft werden.

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Ohne Kontaktbeschränkungen riskieren wir Alles

„Unsere Befunde machen deutlich, dass es wichtig ist, die Virus-Ausbreitung soweit wie möglich einzuschränken bis flächendeckend geimpft werden kann. Anderenfalls riskieren wir die Entstehung von neuen Varianten, die durch die gegenwärtig verfügbaren Impfstoffe nicht mehr wirksam bekämpft werden können", sagt Markus Hoffmann, Erstautor der Studie.