GM will Milliarden in Opel investieren – aber Hoffnung für Bochum gibt es nicht
Von einem Opel-Verkauf ist keine Rede mehr
Der US-Autokonzern General Motors nimmt vier Milliarden Euro in die Hand, um sein kränkelndes Europageschäft mit den beiden Marken Opel und Vauxhall auf Kurs zu bringen. Der Großteil der Summe soll in neue Modelle gesteckt werden, kündigte Opel-Chef Karl-Thomas Neumann an.
Konzernchef Dan Akerson erneuerte bei einem Besuch der gesamten Führungsspitze von GM in Rüsselsheim das Bekenntnis des Mutterkonzerns zur Tochter: GM brauche eine starke Präsenz in Europa, sowohl bei Design und Entwicklung als auch bei Fertigung und Verkauf. "Opel ist ein Schlüssel zu unserem Erfolg und genießt die volle Unterstützung", sagte der Manager.
GM hatte Opel 2009 zunächst verkaufen wollen und sich um Bürgschaften bei mehreren Staaten in Europa bemüht, sich dann aber dazu entschieden, die Tochter selbst zu sanieren.
Keine Hoffnung für die mehr als 3.000 Mitarbeiter in Bochum
Am Ende der Autofertigung im Werk Bochum Anfang 2015 hält GM trotz der Investionen fest. Konzern-Vize und Opel-Aufsichtsratschef Steve Girsky sagte, er bedauere das Votum der Mitarbeiter in Bochum gegen den in monatelangen Verhandlungen ausgearbeiteten Sanierungsplan: "Aber wir akzeptieren die Entscheidung."
Die Autofabrik in Bochum mit über 3.200 Beschäftigten soll bereits Ende 2014 dichtgemacht werden, weil die Belegschaft dort als einzige dem Sanierungsplan von GM nicht zugestimmt hatte.
GM setzt in Europa seit Jahren Geld in den Sand, alleine 2012 stand ein operativer Verlust von 1,3 Milliarden Euro in den Büchern. Schon Mitte des Jahrzehnts soll Opel wieder profitabel sein. Das wird alleine mit Investitionen nicht gelingen. Die Geschäftsführung will nach früheren Angaben von 2013 bis 2015 die Fixkosten um 375 Millionen Euro senken, unter anderem über die Zusammenarbeit mit dem französischen Autobauer PSA Peugeot-Citroën und durch Lohnverzicht der Beschäftigten.