So läuft der Alltag in der Kaserne in Germersheim
Vier China-Rückkehrer müssen in der Coronavirus-Quarantäne ihren Geburtstag feiern
Geburtstagskinder bekommen Geschenke in der Quarantäne
Inzwischen stehen 122 Menschen in einer Kaserne in Germersheim unter Quarantäne. Mindestens 14 Tage stehen die China-Rückkehrer dort unter Beobachtung, um sicher zu gehen, dass sie sich nicht mit dem Coronavirus angesteckt haben. Vier Menschen müssen in dieser Zeit auch abgeschottet von der Außenwelt ihren Geburtstag feiern. Statt einer Geburtstagsparty gibt es ein Geschenk von der Stadt Germersheim.
Strenge Hygiene-Vorschriften in der Kaserne
„Wir werden ihnen ein Präsent überreichen - damit sie Germersheim in guter Erinnerung behalten“, erklärte Landrat Fritz Brechtel (CDU). Auf RTL-Anfrage hieß es, dass die Geburtstagskinder mehrere Pfälzer Spezialitäten bekämen: Eine Pralinenmischung, Südpfälzer Sekt, Gummibärchen aus der Region und eine Grußkarte der Landräte und des ersten Bürgermeisters von Germersheim. Damit soll den vier Geburtstagskindern ein bisschen das Quarantäne-Leben versüßt werden.
In der Kaserne in Germersheim gibt es klare Hygiene-Vorschriften. Alle China-Rückkehrer sollen möglichst in ihren Räumen bleiben. Wer den Raum verlässt, muss einen Mundschutz tragen. Händeschütteln und Berührungen sind verboten. "Ein Leben in Quarantäne kann man sich so vorstellen, wenn sie Stubenarrest bekommen von ihrer Mama. Es ist nichts Witziges, nichts Schönes“, beschreibt Kai Kranich vom DRK die Lage.
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In der Quarantäne: Kinder malen Dankesbilder für die Helfer
Im ganzen Gebäude gibt es überall Handdesinfektionsspender. Um das Haus ist ein Zaun gezogen. Innerhalb dieses Außenbereichs dürfen sich die Rückkehrer ebenfalls bewegen, allerdings nicht weiter. Einkäufe im Kiosk laufen so ab: "Die Personen zeigen, was sie wollen, treten dann zurück. Der Mitarbeiter des DRK legt die Sachen dann auf den Tisch und tritt auch zurück und dann erst kann es genommen werden" erklärt Kai Kranich vom DRK.
Ursprünglich wurden die Menschen in vier Gruppen aufgeteilt. Diese Einteilung musste aber inzwischen wieder aufgehoben werden. „Das Gebäude ist relativ eng, und die Menschen sind ein bisschen durcheinandergelaufen“, erklärte Brechtel. Darum würden die Menschen nun wieder wie eine Gruppe behandelt. Alle seien heute erneut auf das Virus getestet worden. Die Ergebnisse sollen frühestens morgen vorliegen. Sollte auch nur einer der Rückkehrer positiv getestet werden, würde die Quarantäne Zeit für die anderen innerhalb der Kaserne von vorne anfangen.
„Eine gewisse Unsicherheit unter den Menschen ist da. Die versuchen wir ihnen zu nehmen“, sagte der Landrat. Insgesamt sei die Stimmung in der Quarantäne aber gut. Die Kinder hätten Bilder für die Helfer gemalt und einen Dankesbrief geschrieben.
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