Germanwings-Absturz: Was war das Motiv von Andreas L.?

Neue Spekulationen um Tatmotiv

Nachdem die Staatsanwaltschaft herausgefunden hat, dass Andreas L., Co-Pilot der abgestürzten Germanwings-Maschine, unter psychischen Problemen litt, äußern Ermittler in einem Medienbericht jetzt neue Vermutungen zu seinem Tatmotiv.

Germanwings Lubitz Tatmotiv Angst um Job?
Ermittler vermuten, dass Andreas L. Angst hatte, seinen Job zu verlieren.
dpa, Foto-Team-Müller

Über Andreas L. ist bekannt, dass er seit seiner Jugend eine Leidenschaft fürs Fliegen hatte. Körperlich stand dem Hobby, das er zum Beruf machte, nichts im Wege, wie die Düsseldorfer Staatsanwaltschaft erklärte.

"Der Co-Pilot war vor mehreren Jahren vor Erlangung des Pilotenscheins über einen längeren Zeitraum mit vermerkter Suizidalität in psychotherapeuthischer Behandlung", sagte Staatsanwalt Christoph Kumpa. Bis zuletzt habe es allerdings Arztbesuche und Krankschreibungen gegeben, bei denen Andreas L. weder Suizidalität noch Fremdaggressivität attestiert worden seien.

Dass er wegen seiner anhaltenden psychischen Probleme Angst um seine Flugtauglichkeit gehabt haben könnte, vermutet ein Ermittler, den die 'Bild'-Zeitung zitiert. Möglicherweise hatte der passionierte Pilot Angst um seinen Job. Gemutmaßt wird im Blatt weiter, dass L. eine Auszeit wollte und zuletzt sogar bei mehreren Ärzten in Behandlung war.

Schwierige Bergung und Identifizierung der Opfer

Für die Angehörigen der Toten ist die Suche nach dem Tatmotiv nachrangig. Viel wichtiger ist ihnen die Bergung der Opfer. "Erst wenn wir die Opfer ihren Familien übergeben, können sie ihre Trauer bewältigen und irgendwann in ihr Leben zurückfinden", sagt der Leiter des zuständigen Kriminalinstituts François Daoust.

Doch die Bergung der Opfer von der schwerzugänglichen Unglücksstelle bereitet den Einsatzkräften große Probleme. Eine Straße zur Absturzstelle wird gebaut, damit die Bergungsarbeiten nicht mehr von Hubschraubern – und somit vom Wetter – abhängig sind. Über die Straße soll es auch den Angehörigen ermöglicht werden, zu dem Ort zu kommen, an dem sie ihre Liebsten verloren haben.