05. April 2021 - 20:58 Uhr
Es geht immer mehr
Das erste Rennen in der Saison ist etwas ganz Besonderes, vor allem wenn es wie bei den Rookies Mick Schumacher, Nikita Mazepin und Yuki Tsunodas das allererste F1-Rennen in der Karriere überhaupt ist. Von den drei Neulingen überzeugte der Japaner in Bahrain am meisten. Glanzleistungen zum Einstand sind aber keinesfalls die Regel, wie die Dreher der beiden Haas-Piloten zeigen.
Wir blicken daher auf fünf phänomenale Debüts in der Königsklasse zurück.
Kevin Magnussen - Australien 2014
In der Retrospektive fast schon makaber, dass der Ex-Haas-Pilot den Höhepunkt seiner Formel-1-Karriere direkt in seinem ersten Rennen 2014 erlebte. Auf ein gutes Qualifying in Melbourne folgte eine fehlerfreie Fahrt im Rennen, die den Debütanten auf Rang drei ins Ziel brachte. Eine Disqualifikation von Lokalmatador Daniel Ricciardo sorgte im Nachgang gar für Platz 2.
In weiteren Verlauf seiner Karriere stand Magnussen allerdings nie wieder auf dem Podium. Nach einer Degradierung zum Testfahrer bei McLaren und einem Engagement bei Haas schied der Däne zum Saisonende 2020 aus der Formel 1 aus. Rückkehr unwahrscheinlich.

Seabstian Vettel - USA 2007
Der Grundstein für eine titelreiche Karriere. Und ganz nebenbei um Welten besser als das erste Rennen mit Aston Martin. 2007 springt Sebastian Vettel in Indianapolis für den nach seinem schweren Crash in Kanada verletzten Robert Kubica bei BMW-Sauber ein. Im Qualifying reicht es für den jungen Deutschen auf Anhieb für das Q3, letztlich startet Vettel von 7 und damit nur zwei Positionen hinter dem deutlich erfahreneren Teamkollegen Nick Heidfeld.
Beim Rennstart geht Vettel in der ersten Kurve zwar durch die Wiese und verliert ein paar Positionen, fährt aber dennoch auf Rang 8 und sichert sich somit beim Debüt direkt die ersten Punkte. Wenige Wochen später sitzt der Red-Bull-Junior dann bereits als Stammfahrer im Toro Rosso im Cockpit.

Mark Webber - Australien 2002
Dieser Einstand ist selbst bei vielen hartgesottenen F1-Fans in Vergessenheit geraten – und das völlig zu Unrecht! Im unterlegenen Minardi meistert Mark Webber den Druck bei seinem Debüt vor heimischen Fans in Melbourne und hält den Wagen auf der Strecke. Verbunden mit tollen Rundenzeiten reicht das, um auf einen sensationellen fünften Rang zu fahren.
Zwar ist das tolle Ergebnis auch dem geschuldet, dass beim Chaos-Auftakt im Albert Park 2002 nur acht Autos ins Ziel kamen, dennoch hielt der junge Webber rundenlang den deutlich schnelleren Toyota von Mika Salo erfolgreich hinter sich und sorgte für die ersten Zähler seines Minardi-Teams seit fast drei Jahren.

Michael Schumacher - Belgien 1991
Was wäre diese Liste ohne den Großmeister "Schumi". Ohne jegliche Streckenkenntnis stellte der damals 22-Jährige Kerpener seinen Jordan auf Platz sieben und musste sich lediglich den "Großen Drei" Ferrari, Benetton und McLaren geschlagen geben.
Im Rennen machte er noch vor der ersten Kurve zwei Plätze gut, ehe die Kupplung streikte und ihm ein mögliches Podium beim Debüt vermieste. Doch jeder hatte gesehen, dass im kaputten Jordan ein Supertalent sitzt. Der Rest ist bekanntlich Geschichte.

Lewis Hamilton - Australien 2007
Besonders beeindrucken kann auch Lewis Hamilton beim Start in seine F1-Karriere. Nach einem soliden vierten Platz in der Qualifikation sorgt vor allem der Rennstart des Briten für staunende Gesichter. Mit vollem Mut wählt Hamilton die Außenseite für die erste Kurve und überholt damit gleich zwei Autos – inklusive Stallgefährte und damaligen Weltmeister Fernando Alonso.
Durch eine schlechtere Strategie schafft es Alonso zwar wieder am jungen Emporkömmling vorbei, dennoch steht mit Platz drei gleich zum Auftakt der Laufbahn ein Podium zu Buche. Viele weitere sollten folgen.
