13. März 2020 - 10:20 Uhr
Australien-GP: Formel 1 zieht die Notbremse
Jetzt ist es offiziell: Der Große Preis von Australien ist abgesagt. Das teilten die Formel 1, der Automobil-Weltverband FIA und die Australische Grand-Prix-Gesellschaft (AGPC) am Freitagmorgen (Ortszeit Melbourne) rund zwei Stunden vor dem geplanten Trainingsstart mit. Zuvor hatte McLaren nach einem positiven Corona-Test bei einem Mitarbeiter sein Team zurückgezogen.
Ticktetinhaber für Formel-1-Rennen in Melbourne werden voll erstattet
Laut der Mitteilung kam es nach dem bestätigten Corona-Fall bei McLaren und dem Startverzicht des Traditionsrennstalls zu einem Treffen zwischen Formel 1, FIA und den Verantwortlichen der neun anderen Teams. Die Mehrheit der Rennställe habe sich dafür ausgesprochen, nicht in Melbourne zu fahren. "Die Formel 1 und die FIA haben deswegen mit voller Unterstützung der AGPC entschieden, alle Formel-1-Aktivitäten für den Australien-GP abzusagen."
Allerdings war es unter den Rennställen nicht so eindeutig. Vor allem die kleineren Teams und auch Red Bull wären nach eigener Aussage gerne angetreten, Mercedes und Ferrari teilten dagegen offiziell mit, dass sie für die Absage waren. Damit hätte auch den Kundenteams die Unterstützung ihres jeweiligen Motorenlieferanten gefehlt.
"Wir verstehen, dass die Absage sehr enttäuschend ist für die tausenden von Fans, die das Rennen sehen wollten. Alle Ticketinhaber werden voll erstattet", versprachen die Verantwortlichen.
Formel-1-Boss Carey: Entscheidung über weitere Rennen in nächster Zeit

Es ist das erste Mal seit 2011, dass ein Formel-1-Rennen abgesagt wird. Damals fiel der Große Preis von Bahrain wegen politischer Unruhen in dem Land im Zuge des 'Arabischen Frühlings' aus.
Nach der Australien-Absage ist unklar, wie es in der Formel 1 weitergeht. "Wir haben uns jetzt zunächst nur um Australien gekümmert, was die kommenden Wochen angeht, werden wir in der nächsten Zeit entscheiden", sagte Formel-1-Boss Chase Carey im Rahmen einer chaotischen Pressekonferenz in Melbourne.
Der zweite Grand Prix vom 20. bis 22. März in Bahrain war bereits als Geisterrennen ohne Zuschauer geplant, angesichts der neuen Lage scheint eine Austragung des Rennens nun aber höchst unwahrscheinlich.
Hinter Vietnam (5. April) steht ohnehin ein Fragezeichen, das vierte Rennen in China (ursprünglich 19. April) war bereits im Februar auf unbestimmte Zeit verschoben worden.
RTL.de/SID