19. März 2020 - 21:28 Uhr
F1-Bosse und FIA einig: Regel-Revolution erst 2022
Im Zuge der Coronakrise haben sich die Formel-1-Teams darauf geeinigt, die für 2021 geplante Regel-Revolution ins Jahr 2022 zu verschieben. Das gab der Motorsport-Weltverband FIA bekannt. Die Entscheidung fiel in einer Telefonkonferenz mit den Formel-1-Bossen Chase Carey und Ross Brawn sowie FIA-Präsident Jean Todt. Das umfassend geänderte Reglement greift demnach erst 2022. Als Grund wurde die "unbeständige finanzielle Situation" aufgrund der Corona-Pandemie genannt.
Auch Ferrari im Boot
Als letztes Team hatte sich auch Ferrari für die Verschiebung ausgesprochen, nachdem die Scuderia zuvor noch um Bedenkzeit gebeten haben soll. Teamchef Mattia Binotto plädierte aber für einen Aufschub.
"Wir müssen sorgfältig abwägen, ob es nicht vielleicht sinnvoller wäre, mit der Einführung der neuen Autos bis 2022 zu warten", sagte Binotto vor der Telefonkonferenz bei formula1.com.
Neue Regeln sollen mehr Action bringen
Eigentlich hatte die Formel 1 für 2021 bereits ein umfassendes neues Reglement beschlossen. Dieses sollte die Chancengleichheit erhöhen und zu mehr Spannung auf der Strecke führen. Grundsätzlich sollten die Boliden technisch deutlich vereinfacht werden.
Der neue Plan sieht offenbar vor, das aktuelle Regelwerk für 2021 einzufrieren. Die Entwicklung der neuen Boliden für 2022 soll aber bereits unter der Kostengrenze in Höhe von 175 Millionen Dollar (rund 157 Millionen Euro) erfolgen.
Große Herausforderung für McLaren
Die Verschiebung der Regel-Revolution stellt besonders McLaren vor eine große Herausforderung. Das Team aus Woking fährt 2020 seine letzte Saison mit Renault-Motoren, ab 2021 liefert Mercedes die Triebwerke.
Der Wechsel von Renault zu Mercedes schien im Zuge der für 2021 geplanten Änderungen absolut Sinn zu machen, da die Autos völlig anders sein sollen als die derzeitigen Boliden. Durch die Verschiebung muss McLaren sein bestehendes Konzept jetzt so umwursteln, dass der Mercedes-Motor 2021 da reinpasst, wo momentan noch das Renault-Aggregat sitzt.
Keine leichte Aufgabe, denn die Motor-Konstruktion der Hersteller (Ferrari, Mercedes, Renault, Honda) unterscheidet sich in vielen Bereichen.

Saisonstart frühestens im Juni
Die Corona-Pandemie wirbelt derzeit auch den Kalender der Formel 1 stark durcheinander. Die ersten sieben Rennen der Saison wurden bereits abgesagt respektive verschoben, der Saisonstart erfolgt frühestens am 7. Juni in Aserbaidschan. Nie zuvor begann eine Saison später.
Zuletzt hatte der Automobil-Weltverband FIA die Sommerpause nach vorne verlegt und dadurch die Möglichkeit geschaffen, den Kalender neu zu sortieren. Demnach wird die ursprünglich für Juli und August geplante Sommerpause auf März und April vorverlegt und zudem von 14 auf 21 Tage ausgedehnt.
RTL.de/SID