Finanzielle Krise durch Corona
Werder Bremen führt Pandemie-Klausel ein
Wie bei Bundesligist Schalke 04
Die Corona-Pandemie und die damit einhergehenden Einnahmeverluste aufgrund von Geisterspielen haben zahlreiche Bundesligisten finanziell in die Bredouille gebracht . Um bei einer solchen Krise künftig besser gewappnet zu sein, baut Werder Bremen von nun an sogenannte „Pandemie-Klauseln“ in neu abgeschlossene Spielerverträge ein.
Gehaltseinbußen vertraglich festgehalten
Die Funktion dieser Klauseln: Sie sollen dafür sorgen, dass Gehaltseinbußen in bestimmten Fällen automatisch greifen, ohne dass erst ein Verzicht mit den Spielern ausgehandelt werden muss. „Wir wollen und müssen uns für die finanziellen Ausfälle absichern, die entstehen können“, sagte Sport-Geschäftsführer Frank Baumann dem Internetportal ‚Deichstube‘: „Die Klausel soll gewährleisten, dass auch die Spieler ihren Teil zu der Bewältigung der finanziellen Probleme beitragen.“
Bei Saisonunterbrechung und Geisterspielen
Nach einem Bericht des Bremer ‚Weser-Kurier‘ greift die ‚Pandemie-Klausel‘ in zwei Fällen: Sollte es erneut zu einer Unterbrechung der Bundesliga-Saison kommen und sollten die Werder-Heimspiele weiter ohne Zuschauer stattfinden. Im ersten Fall seien die Gehaltseinbußen größer als im zweiten. Bereits im Juli wurde über eine solche Pandemie-Vorsorge spekuliert.
Mit dieser Maßnahme ist Werder Bremen nicht allein. Ähnliche coronabedingte Vertragsklauseln gibt es bereits im Eishockey, im Basketball – und auch beim Werder-Rivalen FC Schalke 04.
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Lob und Kritik zugleich
Trotzdem ist das Echo in der Fußball-Bundesliga vorerst geteilt: „Am Ende muss alles juristisch sauber sein“, sagte der Wolfsburger Sportchef Jörg Schmadtke der ‘Deichstube‘, denn: „Kann ein Arbeitnehmer für das Ausbrechen einer Pandemie verantwortlich gemacht werden?“
Der Mainzer Sportvorstand Rouven Schröder dagegen nennt derartige Klauseln in Spielerverträgen „absolut wünschenswert“. Der gleichen Meinung dürfte auch Künstler Gerrit Starczewski sein, der mit einer irren Protest-Aktion den Kommerz im Profi-Fußball, der zu Corona-Zeiten einmal mehr offenbart wurde, kritisiert.
RTL.de/dpa