12. November 2019 - 23:30 Uhr
Niemand weiß, wohin mit den IS-Häftlingen
Tausende ehemalige IS-Kämpfer befinden sich noch in Syrien in Gefangenschaft. Seit die Terrormiliz Islamischer Staat besiegt wurde, weiß niemand, wohin mit ihnen. Zurück in ihr Heimatland? Viele wollen genau das nicht. Einem britischen Journalisten ist es nun gelungen, in einem IS-Gefängnis zu filmen. Dort traf er auch einen Deutschen. Im Video erzählt er, was er jetzt über den Islamischen Staat denkt.
Bürgerkrieg in Syrien noch nicht vorbei

Es ist stockdunkel und totenstill. Nichts deutet im Gefängnis in der Nähe der syrischen Stadt Al-Hasaka daraufhin, dass hier hunderte ehemalige IS-Kämpfer inhaftiert sind. Besuch gibt es nicht. Die Identität vieler ist unklar. Männer aus aller Welt hausen hier. Es sind Männer, die kein Land zurückhaben möchte.
„Wir können für diese Gefangenen keine Verantwortung übernehmen“
Reporter Mark Stone hat mit einigen Gefangenen gesprochen. Sie bereuen ihre Taten, möchten zurück zu ihren Familien. Ist das glaubhaft? Tag und Nacht werden sie überwacht. Erst vor ein paar Wochen konnten die Wärter einen Ausbruch gerade noch verhindern. "Wir können für diese Gefangenen keine Verantwortung übernehmen, weil sie wie eine tickende Zeitbombe sind und jederzeit explodieren können."
Die Wärter fragen sich: Was, wenn die Gefangenen freikommen? Auch deshalb zeigen sie sich nur vermummt. Was also tun? Auf diese Frage gibt es keine einfache Antwort. Denn unter diesen Menschen könnten auch Unschuldige sein. Doch wer mag das entscheiden? Die Wärter sind dazu nicht in der Lage. Sie hoffen auf internationale Unterstützung. Doch die Weltgemeinschaft ziert sich und so werden sie wohl noch eine ganze Zeit lang hier bleiben.