Erschreckende Zahlen: Jeder zehnte Pilot zeigt Anzeichen von Depressionen
Depressionen im Cockpit
Piloten tragen an jedem Arbeitstag Verantwortung für die Sicherheit von hunderten Personen: Laut einer neuen Studie der Universität Harvard sind bei mehr als jedem zehnten Piloten Anzeichen einer Depression erkennbar. Hunderte Piloten weltweit könnten psychische Probleme haben. Doch woran liegt das?
Schlafmangel, stressige Dienstzeiten, hohe Verantwortung
Die Erinnerungen an 24. März 2015 haben die meisten von uns noch klar vor Augen. Andreas Lubitz, Co-Pilot bei Germanwings, lässt eine vollbesetzte Maschine mit 150 Menschen an Bord vorsätzlich in den französischen Alpen zerschellen. Später kommt raus: Er war psychisch krank.
Eine neue Studie zeigt nun, dass Depressionen im Beruf des Piloten keine Seltenheit sind. Im Gegenteil: Mehr als jeder zehnte Pilot zeigt Anzeichen einer psychischen Erkrankung - vier Prozent der Piloten sollen schon Selbstmordgedanken gehabt haben. Das geht aus einer Online-Befragung der Harvard-Universität hervor, an der 3.500 Piloten aus mehr als 50 Ländern teilnahmen. "Wir haben herausgefunden, dass viele Piloten, die derzeit fliegen, mit depressiven Symptomen kämpfen und es könnte sein, dass sie keine Hilfe suchen, weil sie Angst vor negativen Auswirkungen auf ihre Karriere haben", weiß Hauptautor der Studie Joseph Allen.
Es sind erschreckende Ergebnisse, tragen Piloten doch Verantwortung für viele Menschenleben. Doch gerade diese Tatsache ist ein Grund für den psychischen Druck. Wieso sie sich niemandem anvertrauen und welche weiteren Gründe es für die Gefahr einer Depression gibt - der Erklärungsversuch eines Piloten und eines Psychologen im Video.
Viele Menschen in Deutschland leiden an Depressionen
Auch in anderen Berufen leiden Menschen unter Depressionen. In ganz Deutschland sind nach Angaben der Stiftung 'Deutsche Depressionshilfe' rund fünf Prozent der Menschen im Alter zwischen 18 und 65 Jahren betroffen. Weltweit leiden nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation 'WHO' rund 350 Millionen Menschen an Depressionen.