DWD warnt
Erhöhte Waldbrandgefahr auch oder gerade jetzt im April
Neben der Zeit im Hochsommermonat August gilt auch im Monat April erhöhte Waldbrandgefahr. In diesem Jahr blieb die Schneeschmelze meist aus und so sind dürre Gräser und Streu am Boden schnell entflammbar. Auf das Zigarettenrauchen muss im Wald verzichtet werden, denn oftmals hat schon ein kleiner Funke weitreichende Folgen und kann zum Waldbrand führen. Die Grafik zeigt wo in Deutschland in den kommenden Tagen welche Warnstufe gilt.
Sonne scheint bis auf den trockenen Waldboden
Bei den momentan herrschenden trockenen Frühlingswetter, steigt die Waldbrandgefahr an, denn die meisten Bäume und Sträucher haben erst vor kurzem Blätter und Blüten gebildet. Die Sonne scheint dann bis auf den Waldboden durch und kann so trockenes Laub, dürre Gräser oder abgestorbene Äste leicht in Brand setzen. Erstaunlich ist daher nicht, dass gerade im Frühling der DWD auf die Gefahr von Waldbränden hinweist.
Marc Messerschmidt, Forstschutzexperte bei Wald und Holz NRW erläutert in dem Zusammenhang: „Die Enge des Home-Office, die derzeitigen Kontaktbeschränkungen und die Absage von Veranstaltungen lockt gerade sehr viele Menschen in den Wald. Es ist wichtig, dass alle Waldbesucher und Waldbesucherinnen Acht geben auf den Wald – über 90 Prozent der Waldbrände haben nicht-natürliche Ursachen.“
Der Gefahrenindex
Die Gefahrenstufen werden vom Deutschen Wetterdienstes (DWD) ermittelt und gelten hauptsächlich in der Zeit von 14 Uhr bis 20 Uhr. Der Waldbrandindex (WBI) beschreibt das meteorologische Potential für die Gefährdung durch einen Waldbrand und orientiert sich an der Struktur des kanadischen Fire Weather Index (FWI). Dazu gibt es noch ein paar Verhaltensregeln, die eingehalten werden müssen, damit uns der Wald nicht durch Leichtsinnigkeit vor der Nase abbrennt.
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Die Gefahrenstufen und ihre Bedeutung
- Gefahrenstufe 1 (grün): Keine oder geringe Gefahr
Waldbrände sind leicht zu löschen. Blitzschläge verursachen kaum einen Brand. Ein Feuer breitet sich nur langsam aus. Zigaretten, Raucherwaren und Feuerzeuge sollten nicht sorglos weggeworfen werden. - Gefahrenstufe 2 (gelb): Mäßige Gefahr
Waldbrände sind normalerweise noch leicht zu löschen und breiten sich langsam bis mittel aus. Zigaretten, Raucherwaren und Feuerzeuge sollten nicht sorglosweggeworfen werden. Zusätzlich zur Gefahrenstufe 1, müssen Grillfeuer immer beobachtet werden und Funkenwurf sofort gelöscht werden. Blitzschläge verursachen selten einen Flächenbrand. - Gefahrenstufe 3 (Orange): Erhebliche Gefahr
Waldbrände können schon nur noch von der Feuerwehr gelöscht werden und breiten sich auf offenem Gelände schnell und im Wald mittelschnell aus. Grillfeuer nur in bestehenden Feuerstellen entfachen. Feuer müssen immer beobachtet und Funkenwurf sofort gelöscht werden. Anweisungen der lokalen Behörden sind unbedingt zu befolgen. Auch Blitzschläge können schon einen Flächenbrand auslösen. - Gefahrenstufe 4 (Rot): Große Gefahr
Waldbrände sind nur noch schwierig und unter großem Aufwand zu löschen. Feuer im Freien sind generell verboten. Fest eingerichtete Feuerstellen mit betoniertem Boden können an von den Behörden bezeichneten Stellen mit aller Vorsicht benutzt werden. Bei starkem Wind sind auch diese verboten. Funkenflug und Blitzschläge entfachen sehr wahrscheinlich ein Feuer und breiten sich auch im Wald unverzüglich aus. - Gefahrenstufe 5 (lila): Sehr große Gefahr
Waldbrände sind kaum noch zu löschen. Ein Ausbruch von Bränden ist jederzeit möglich, demnach dürfen im Freien keine Feuer mehr entzündet werden. Ein Brand breitet sich über eine lange Zeit sehr schnell aus.
Rückschau: Waldbrand in Lübtheen
Welche Auswirkungen ein Waldbrand haben kann, zeigt dieses Video vom vergangenen Jahr. Wegen einem Waldbrand in Lübtheen in Mecklenburg-Vorpommern mussten Häuser evakuiert werden. Mehr im Video: