Kulturstiftung Dessau-Wörlitz

Entscheidung zur Besetzung von Direktorenstelle vertagt

Ex-Direktorin Mang
Brigitte Mang bei einem Pressetermin.
Peter Endig/dpa-Zentralbild/ZB/Archivbild

Im Streit um die Besetzung der Direktorenstelle der Kulturstiftung Dessau-Wörlitz hat das Arbeitsgericht Dessau-Roßlau am Donnerstag eine Entscheidung vertagt. Die Verhandlung solle am 16. Mai fortgesetzt werden, sagte ein Sprecher des Landesarbeitsgerichts der Deutschen Presse-Agentur. Zunächst könnten bis Ende März noch Schriftsätze eingereicht werden.

Mit dem Prozess geht Ex-Direktorin Brigitte Mang gegen das Auswahlverfahren vor. Dieses ist aus ihrer Sicht nicht transparent und nachvollziehbar abgelaufen. Die Ex-Direktorin fühlt sich nach Angaben ihres Anwalts in der Auswahl für die Neubesetzung der Stelle benachteiligt.

Die Kulturstiftung hat die Vorwürfe in der Vergangenheit zurückgewiesen. Mang sei in der Endrunde gewesen. Das Kuratorium habe sich für eine andere Bewerberin entschieden, die für einen ganz anderen Weg für die Zukunft stehe. Unter 16 Bewerbungen in dem Auswahlverfahren hatte im März 2022 eine Kulturmanagerin aus Italien den Zuschlag als künftige Direktorin bekommen. Dagegen ging Mang vor.

Mitte Februar hatte das Kuratorium der Stiftung schließlich beschlossen, dass die Stelle international neu ausgeschrieben werden soll. Bis zur Neubestellung soll der Direktor des Landesamts für Denkmalpflege, der Landesarchäologe Harald Meller, kommissarisch die Stiftung leiten.

Offen ist unter anderem, ob das Stellenbesetzungsverfahren um den Chefposten ordnungsgemäß abgebrochen worden ist. Diese Frage werde für das Gericht relevant sein, sagte der Sprecher des Landesarbeitsgerichts am Donnerstag.

Die Kulturstiftung bewahrt das Erbe des Gartenreichs Dessau-Wörlitz. Es gehört zum Unesco-Welterbe. Die Direktorenstelle der Stiftung mit rund 100 festen Mitarbeitern und 80 Saisonkräften ist seit Monaten nicht besetzt.