05. Juni 2015 - 19:26 Uhr
Drohnen-Kamera scannt Gras aus 50 Metern Höhe
Wenn die Mähdrescher durchs Feld schneiden beginnt für Rehkitze eine lebensgefährliche Zeit: 100.000 Jungtiere werden jedes Jahr bei der Grasernte der Bauern getötet. Den Kitzen wird ihr angeborener Reflex zum Verhängnis, bei Gefahr still liegen zu bleiben. Das Landwirtschaftsministerium will nun mit Drohnen gegen das Reh-Sterben vorgehen.

Eine Drohnen-Kamera mit Infrarot-Technik - der sogenannte fliegende "Wildretter" – soll die Kitze schützen. "Das Bild wird live auf meinen Laptop übertragen", erklärt Anita Weimann vom Bayerischen Jagdverband. "Ich beobachte während des Fluges das Bild. Wenn ich ein Kitz sehe, ist es hell. Weil alles was warm ist hell und alles was kalt ist dunkel angezeigt wird."
Aus 50 Metern Höhe scannt die Drohne eine Wiese auf versteckte Rehkitze. Selbst in hohem Gras lassen sich die Jungtiere so per GPS-Signal aufspüren. Noch ist das Projekt "Wildretter" in der Pilot-Phase; Ende des Jahres läuft es aus. Danach soll es bundesweit den Tieren das Leben retten. "Wir hatten bisher tatsächlich eine 100-prozentige Trefferquote", berichtet Projekt-Sprecher, Rolf Stockum.
Die Aufspür-Technik sehr aufwendig: Es braucht mindestens ein Zweier-Team, um die Rehkitze aufzuspüren. Deshalb sollen die Tiere in einem zweiten Schritt mit einem Peilsender ausgestattet werden.