Dresscode im Klassenzimmer: Würzburger Schüler beschließen selbst Kleiderordnung
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Keine Miniröcke oder bauchfreien Shirts: Dresscode an Würzburger Gymnasium
An einem Würzburger Gymnasium gibt es wahrscheinlich die vernünftigsten Schüler Deutschlands: Miniröcke, tiefe Ausschnitte und bauchfreie Shirts sind hier nämlich seit neustem tabu. Und das haben die Schüler selbst beschlossen.
Schüler, Eltern und Lehrervertreter haben sich auf zehn Kleiderregeln geeinigt. Dabei geht es nicht nur um zu viel Haut, sondern auch darum, dass rassistische, diskriminierende oder gewaltverherrlichende Botschaften auf der Kleidung nicht toleriert werden.
Doch bereits kurz nach der Einführung regte sich in Würzburg großer Widerstand: Vor allem ehemalige Schüler des Gymnasiums forderten im Internet, den Dresscode wieder abzuschaffen, weil durch die Vorschrift das 'Grundrecht auf freie Entfaltung' gefährdet sei. Ebenfalls umstritten: Wer von den Schülern in Würzburg gegen den Dresscode verstößt, muss mit einer Strafe rechnen und für den restlichen Tag das einheitliche Schul-T-Shirt überziehen.
Psychologin Rüya Kocalevent erklärt: "Gerade im Jugendalter ist es wichtig, sich abgrenzen zu können, sich einer Gruppe zugehörig zu fühlen und sich damit zu identifizieren. Das bleibt bei einem strengen Dresscode natürlich auf der Strecke. Aber, man muss sagen - auch zugunsten eines sozialen Friedens, der vielleicht sonst gefährdet ist."
Für oder gegen eine Kleiderordnung wie in Würzburg kann sich in Deutschland übrigens jede Schule einzeln entscheiden. Politiker haben da nichts zu melden. Denn ob solche Outfits tatsächlich schultauglich sind, das ist und bleibt meistens Geschmackssache.