Dramatischer Waldbrand in Brandenburg: Dörfer evakuiert
Fläche von 400 Fußballfeldern brennt
In Brandenburg steht eine Fläche so groß wie 400 Fußballfelder in Flammen. Drei Ortschaften in unmittelbarer Nähe wurden evakuiert. Der Waldbrand hatte sich rund 50 Kilometer südlich von Berlin so rasant ausgebreitet, dass plötzlich alles ganz schnell gehen musste. Die Anwohner konnten nur das Nötigste wie Papiere oder Medikamente mitnehmen. 540 Menschen wurden in Sicherheit gebracht. Ob weitere Dorfer geräumt werden müssen, ist noch unklar.
Rettungskräfte können weitere Evakuierungen nicht ausschließen
"Die Ortsteile Tiefenbrunnen, Klausdorf und Frohnsdorf werden evakuiert", erklärte die Stadt Treuenbrietzen auf ihrer Homepage. Die Anwohner wurden aufgerufen, ihre Häuser zu verlassen und den Anweisungen der Rettungskräfte Folge zu leisten. Außerdem sollen alle, die in der Gegend wohnen, Fenster und Türen geschlossen halten, um sich vor dem beißenden Rauch zu schützen. Auch Lüftungs- und Klimaanlagen sollten besser ausgeschaltet bleiben.
Die Bewohner wurden per Lautsprecherdurchsagen zum Verlassen ihrer Häuser aufgefordert. Ein Großteil kam bei Bekannten unter. Aber auch die Stadthalle von Treuenbrietzen steht den Evakuierten für die Nacht zur Verfügung. Ob weitere Orte im Laufe des Abends und der Nacht hinzukommen könnten, konnte ein Polizeisprecher noch nicht sagen. Teilweise sei das Feuer nur etwa 100 Meter von den Dörfern entfernt. Die Rauchsäule sei zehn Kilometer weit zu sehen.
Boden ist mit alter Munition verseucht
Das Feuer ist nach ersten Erkenntnissen gegen Nachmittag zwischen Potsdam-Mittelmark bei Treuenbrietzen und Teltow-Fläming bei Niedergörsdorf ausgebrochen. Wegen der Trockenheit der letzten Wochen konnten sich die Flammen sehr schnell ausbreiten. Die Feuerwehr ist mit einem Großaufgebot vor Ort und versucht, den Brand unter Kontrolle zu bringen. Weil der Boden in der Gegend mit alter Munition verseucht ist, sind die Löscharbeiten besonders schwierig.
Rund 300 Einsatzkräfte kämpfen zurzeit gegen den Waldbrand. "Wir versuchen, das Feuer zum Stehen zu bekommen", sagte Christian Stein, Vize-Landrat von Potsdam-Mittelmark. Zwei Löschhubschrauber von der Bundeswehr und der Bundespolizei seien im Einsatz. Zudem sei die Polizei mit Wasserwerfern aufgefahren.