US-Präsident verharmlost COVID-19
Donald Trump nennt seine Corona-Infektion "Gottes Segen"
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Trump ist wenige Tage nach seiner Covid-19-Diagnose erstaunlich fit
Dass es Trump nach seiner Infektion so gut geht, hat er nicht nur seinen Ärzten zu verdanken, sondern auch einer experimentellen Antikörper-Behandlung. Die will er durch "Gottes Segen" entdeckt haben und jetzt für alle zugänglich machen, wie er in einem Video verkündet hat. Das dürfte jedoch nicht so einfach werden.
"Ich nenne es ein Heilmittel"
US-Präsident Donald Trump hat seinen Landsleuten eine kostenlose Covid-19-Behandlung mit Antikörper-Mitteln versprochen, wie er sie bekommen hat. "Ich nenne es ein Heilmittel", verkündete Trump in einem neuen Video aus dem Weißen Haus. Er wolle den raschen Einsatz der Arzneien mit einer außerordentlichen Erlaubnis ermöglichen.
Der US-Präsident war letzte Woche im Walter-Reed-Krankenhaus mit einem noch experimentellen Mittel der Biotech-Firma Regeneron behandelt worden. Danach habe er sich binnen 24 Stunden "großartig" gefühlt, schwärmte Trump. "Ich will, dass Sie bekommen, was ich bekommen habe - und ich werde es kostenlos machen." Es gebe "hunderttausende Dosen" davon und man wolle sie so schnell wie möglich in die Krankenhäuser bringen. Das Militär sei für die Verteilung zuständig, sagte Trump. "Das nennt man Logistik.“
Unklar ist allerdings, ob und wie der Zulassungsprozess für derart neue Medikamente beschleunigt werden kann. Es sei "Gottes Segen" gewesen, dass er an Covid-19 erkrankt sei, sagte Trump weiter. Dadurch sei er auf die Antikörper-Behandlung aufmerksam geworden. "Ich hatte von diesem Medikament gehört. Ich sagte, lasst mich das nehmen. Es war mein Vorschlag. Und es war unglaublich, wie es gewirkt hat", sagte Trump.
Therapie ist bislang wenig getestet
Experten vermuten schon seit Längerem, dass eine Antikörper-Behandlung ein effizienter Weg zur Covid-19-Bekämpfung sein könnte. Allerdings gibt es bisher noch wenig Erfahrungen damit. Regeneron hatte wenige Tage vor Trumps Behandlung erst einen Test mit 275 Patienten bekannt gegeben. Und auch das darf man nicht vergessen: Trump standen neben dem für gewöhnliche Bürger nicht erhältlichen Medikament auch mehrere Spitzenärzte rund um die Uhr zur Verfügung.
Der Präsident verließ am Mittwoch im Weißen Haus sein Wohnquartier und arbeitete im Oval Office, das sich in einem anderen Bereich des Komplexes befindet. Kritiker halten das für extrem leichtfertig. Denn es gibt weiterhin große Zweifel, dass Trump tatsächlich schon genesen ist. Das Weiße Haus will seit Tagen keine Auskunft darüber geben, wann der Präsident zuletzt negativ auf das Coronavirus getestet wurde. Am Mittwoch hieß es wie schon am Vortag, dass der Präsident keine Symptome mehr habe.
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