Zocken für einen höheren IQ?
Diese Studie dürfte Kinder freuen: Videospiele steigern die Intelligenz
Zocken bis der Arzt kommt - vielen Eltern ist der Videospielkonsum ihrer Kinder ein Dorn im Auge. Dieser wird seit Jahren eher kritisch betrachtet und mit negativen Auswirkungen assoziiert. Jetzt legt eine neue Studie jedoch nahe, dass Videospiele die Intelligenz eines Kindes mit der Zeit steigern können – denn laut der Studie haben Kinder, die überdurchschnittlich viel Zeit mit Videospielen verbringen, tendenziell einen höheren IQ.
Das ergab die Studie
In der vom Karolinska Institutet in Schweden über zwei Jahre angelegten Studie durchliefen mehr als 9.000 Kinder im Alter zwischen neun und zehn Jahren eine Reihe von kognitiven Tests, um ihr allgemeines Intelligenzniveau zu messen.
Laut der Befragung der Eltern konsumierten die Kinder zu Beginn der Studie im Durchschnitt täglich 2,5 Stunden das Fernsehprogramm, eine halbe Stunde soziale Medien und eine Stunde Videospiele. Zwei Jahre später wurden die Befragung und die verschiedenen kognitiven Tests wiederholt. Hierbei zeigte sich, dass Kinder, die mehr Zeit mit Videospielen verbrachten, ihre Intelligenz um etwa 2,5 IQ-Punkte steigerten.
Torkel Klingberg, Professor für kognitive Neurowissenschaften am Karolinska Institutet, resumiert: "Unsere Ergebnisse stützen die Behauptung, dass die Bildschirmzeit die kognitiven Fähigkeiten von Kindern im Allgemeinen nicht beeinträchtigt […]“.
Diese Fähigkeiten erwerben Kinder durch Videospiele:
Laut der Studie haben Kinder, die vermehrt Videospiele konsumieren, in vielen Fällen außerdem die Fähigkeit:
- schnell zu lernen
- rational zu denken
- sich an neue Situationen anzupassen
- Strategien zu entwickeln
- Inhalte durchaus kritisch zu betrachten
Das kann unter anderem daran liegen, dass Videospiele Konzentration und Aufmerksamkeit für die dargebotenen Inhalte und strategisches Denken fordern und fördern.
Zu beachten ist allerdings, dass bei der Studie nicht zwischen verschiedenen Arten von Videospielen unterschieden wurde. Auch die Auswirkungen des Bildschirmverhaltens auf die körperliche Aktivität, den Schlaf, das Wohlbefinden oder die schulischen Leistungen der Kinder wurden nicht untersucht. (jlu)
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