Die vergessenen Tiere von Fukushima
Keigo Sakamoto opfert sich liebevoll auf
Die ganze Gegend um Fukushima ist verseucht - nicht mehr zum Leben geeignet für Mensch und Tier. Doch ein Mann lässt sich nicht vertreiben: Keigo Sakamoto betreibt knapp zwanzig Kilometer von der Atomruine entfernt, einen Gnadenhof für Tiere.
"Ich bin der einzige Mensch hier, der einzige, der über Nacht in der Evakuierungszone bleibt. Wenn ich auch nur einen Monat von hier weg müsste, würde wohl kein einziges Tier überleben. Ich habe mich so bemüht, sie zu beschützen, dass ich jetzt nicht einfach alles wegschmeißen will", sagt der Tierpfleger.
Kühe, Gänse und Hunde - rund fünfhundert Schützlinge versorgt Sakamoto. Viele Bewohner der Zone konnten ihre Haustiere nicht mitnehmen und ließen sie zurück. Für den 58-Jährigen ist es nicht leicht, genügend zu essen zu finden - für sich und seine Tiere. Doch das Leben für seine Tiere erfüllt ihn.
Trotzdem gibt es für den 58-Jährigen Momente, in denen ihn noch nicht mal seine vierbeinigen Freunde mehr trösten können. Zum Beispiel wenn er die Wagen und Mitarbeiter der Firma Tepco sieht, der Betreiberfirma des Atomkraftwerks. "Tepco kommt und geht, sie kommen her und schauen sich an, was sie getan haben. Aber zu mir ist keiner gekommen und hat sich entschuldigt."