Der tiefe Fall des Jan Ullrich: Wegbegleiter sind schockiert und fassungslos
RTL-Reporter Andreas von Thien: "Ich könnte heulen"
Jan Ullrich steht vor einem Scherbenhaufen. Das einstige Radsport-Idol, nach der Wiedervereinigung einer der ersten gesamtdeutschen Sporthelden, ist ein gebrochener Mensch. Begleitet von den Kameras der Medienwelt ist jeder seiner öffentlichen Auftritte derzeit ein einziger Schrei nach Hilfe. Einstige Wegbegleiter Ullrichs wie RTL-Sportreporter Andreas von Thien sind schockiert.
"Bei ihm ist es nicht fünf vor 12, bei ihm ist es 12 Uhr"
Dem Journalisten ist die Betroffenheit anzusehen, wenn er sagt, er sei fassungslos über Jan Ullrichs Schicksal. "Ich könnte heulen, wenn ich mir ansehe, was aus diesem unglaublichen Talent des Radsports geworden ist", sagt der 51-Jährige (siehe Video).
Der ehemalige Spitzen-Radsportler Dietrich Thurau sagte dem "Kölner Stadt-Anzeiger": "Meines Erachtens hilft nur eins: Ulle muss sofort in eine geschlossene Anstalt, damit er nicht mehr frei rumläuft. […] sonst endet das alles böse." Thurau war in den 70er-Jahren bei der Tour de France 15 Tage lang im Gelben Trikot gefahren, ohne sie jedoch wie Ullrich 1997 gewinnen zu können.
Kritik übt Thurau am Deutschen Radsportverband: Früher sei Ullrich vom Verband bejubelt worden: "Und heute sieht man von denen keinen mehr. Es ist zum Heulen."
Ähnlich sieht das Andreas von Thien: "Bei ihm ist es nicht fünf vor 12, bei ihm ist es 12 Uhr. Ihm muss geholfen werden", so der Journalist. "Es wäre schön, wenn das funktioniert", sagt er nachdenklich.