"Das war gut geplant": Wer steckt hinter dem Schwarzen Block in Hamburg?

Von überall her angereist

Die Bilder werden noch lange mit Hamburg in Verbindung gebracht werden: Ein gewaltbereiter Mob zieht brandschatzend, plündernd und Steine werfend durch die Stadt. Wer sind die Menschen, die beim G20-Gipfel als Schwarzer Block eine ganze Stadt in den Ausnahmezustand versetzt haben?

Einige der Randalierer sind extra aus dem Ausland angereist, um in Hamburg zu wüten, laut Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) vor allem aus Nord- und Südeuropa. Aber auch aus ganz Deutschland kamen offenbar gewaltbereite G20-Gegner nach Hamburg, um den "größten Schwarzen Block" aller Zeiten zu bilden. Die Täter unterstehen keiner festen Organisation, sondern gehören zu losen Gruppierungen, die sich zum Gipfel verabredet hatten.

"Sie waren sehr schnell"

Fest steht: Die Randalierer waren gut vorbereitet. So schnell, wie die Krawallmacher sich zu einem Schwarzen Block zusammengeschlossen hatten, zerstreuten sie sich auch wieder in kleinere Grüppchen. Steinewerfer wechselten kurz nach der Tat ihre Kleidung. "Sie waren sehr schnell, sehr flink, haben genau gewusst, was sie brauchen, haben Flaschen, Straßenschilder gesammelt und Barrikaden angezündet. Das war gut geplant", berichtete eine Anwohnerin. All das macht es nun für die Ermittler schwer, die Täter zu ermitteln. Die Hamburger Polizei bittet daher auch die Bevölkerung um Mithilfe. Für Bild- und Videohinweise hat die Polizei Hamburg ein Hinweisportal eingerichtet. Allgemeine Hinweise können wie gewohnt bei jeder Polizeidienststelle abgegeben werden.

Noch ist unklar, ob sich auch andere Gewalttäter in den Schwarzen Block gemischt haben: Links- oder Rechtsextreme, Krawallmacher, Kriminelle und Hooligans ohne klare politische Ausrichtung also. "Das waren keine Demonstranten. Das waren kriminelle Chaoten", lautet das Fazit des Bundesinnenministers. Wie die gewalttätigen Demonstranten die anderthalb Jahre Planung der Hamburger Polizei innerhalb weniger Stunden zunichtemachten, sehen Sie im Video.