28. Juli 2020 - 12:10 Uhr
Erst vor fünf Wochen wurde die Warnung aufgehoben
Urlaub in Spanien ist der Traum vieler Deutscher, aber in Zeiten von Corona ist nicht sicher, ob man auch wirklich reisen kann und ob man es sollte: Erst vor fünf Wochen wurde die Reisewarnung für Spanien aufgehoben. Jetzt wird das Rad wegen einer Welle von Neuinfektionen ein Stück weit zurückgedreht. Die beliebteste Ferieninsel der Deutschen bleibt aber verschont.
Touristen-Ziele Costa Brava und Barcelona betroffen
Das Auswärtige Amt rät nun von touristischen Reisen in mehrere Regionen Spaniens ab. Der Grund: Der starke Anstieg von Corona-Infektionen. Betroffen sind folgende Regionen:
- Katalonien mit der Touristenmetropole Barcelona und den Stränden der Costa Brava
- Aragón
- Navarra
- Die Balearen mit der beliebten Ferieninsel Mallorca oder die Kanaren bleiben verschont.
Das Auswärtige Amt begründete den Schritt am Dienstag in seinen Reisehinweisen für Spanien mit den "hohen Infektionszahlen und örtlichen Absperrungen".
Auf eine Reaktivierung der formellen Reisewarnung für die stark betroffenen Regionen verzichtete das Ministerium zunächst. Ein solcher Schritt hätte Urlaubern die kostenlose Stornierung von Buchungen ermöglicht. Das Abraten von Reisen ist quasi eine Alarmstufe darunter.
Regionalpräsident: Die nächsten 10 Tage "die wichtigsten dieses Sommers"
Die drei am stärksten betroffenen Regionen werden von der Bundesregierung aber trotz der hohen Infektionszahlen zunächst nicht zu Risikogebieten gezählt. Rückkehrer aus solchen Gebieten müssen künftig in Deutschland einen Corona-Test machen. In der Europäischen Union gilt das derzeit nur für Luxemburg.
Die katalanische Gesundheitsbehörde teilte am Montagabend mit, dass in den vergangenen 24 Stunden 724 neue Infektionen registriert worden seien. Regionalpräsident Quim Torra rief die Menschen zu größter Vorsicht auf. "Die Lage ist sehr kritisch", sagte er. Die nächsten zehn Tage seien "die wichtigsten dieses Sommers". Man befinde sich schon fast wieder in einer Situation wie im März. Wenn die Zahlen weiter stiegen, müssten drastischere Maßnahmen ergriffen werden. Ausgangsbeschränkungen würden dann nicht mehr ausgeschlossen.
Mit mehr als 270 000 nachgewiesenen Infektionen und über 28.400 Toten ist Spanien eines der von der Pandemie am schwersten betroffenen Länder Europas.
Noch mehr Politik-News in unserer Videoplaylist

Spannende Hintergrund-Reportagen zu gesellschaftspolitischen Themen wie Gesundheit, Schule oder natürlich auch zu aktuellen Corona-Maßnahmen, sowie interessante Interviews mit Politikern – das alles finden Sie in unserer Video-Playlist.
Politiker-Interviews im "Frühstart"

In der Interview-Reihe "Frühstart" treffen wir täglich spannende Gesprächspartner aus der Politik. In unserer Videoplaylist können Sie sich die Video-Interviews ansehen.