10. April 2021 - 8:57 Uhr
Die Zahlen steigen weiter
Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 24 097 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 246 neue Todesfälle verzeichnet.
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Die neuen Zahlen des RKI
Wegen der Feiertage und der Schulferien könnten die Corona-Zahlen des RKI noch nicht vergleichbar mit den Werten vor Ostern sein. Vor einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 18 129 Neuinfektionen und 120 neue Todesfälle verzeichnet.
Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner lag laut RKI am Samstagmorgen bundesweit bei 120,6. Die Daten geben den Stand des RKI-Dashboards von 03.08 Uhr wieder, nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen des RKI sind möglich. Das RKI erwartet, dass der Inzidenz-Wert im Laufe der kommenden Woche wieder belastbar sein wird.
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Autokorso gegen Corona-Maßnahmen in Hamburg mit Eiern beworfen
Bei einem Autokorso gegen die Corona-Maßnahmen in Hamburg haben Gegendemonstranten den Zug tätlich angegriffen. Er sei immer wieder von rund 300 Gegendemonstranten auf Fahrrädern behindert worden, sagte ein Polizeisprecher am Samstag. Auch sei mit Eiern und Tomaten geworfen worden. Der Aufzug mit 109 Fahrzeugen sei am Samstagnachmittag vom Anmelder vorzeitig um kurz vor 16:00 Uhr beendet worden. -
Italien meldet rückläufige Infektions- und Patientenzahlen
In Italien deuten Zahlen vom Samstag auf eine Entspannung der Pandemielage hin. Die Zahl der registrierten Neuinfektionen sank auf 17.567 von 18.938 am Vortag, wie das Gesundheitsministerium mitteilte. In den Krankenhäusern wurden außerhalb der Intensivstationen 27.654 Corona-Patienten behandelt, nachdem es am Vortag noch 28.146 waren. Die Zahl der Intensivpatienten sank auf 3.588 von 3.603. An oder mit dem Coronavirus starben 344 Menschen nach 718 am Vortag. -
Thailand stellt in Bangkok 10.000 Feld-Lazarettbetten auf
Thailand will in der Hauptstadt Bangkok 10.000 Feld-Lazarettbetten aufstellen. Damit solle die Versorgung sichergestellt werden, sagt ein Vertreter der Gesundheitsbehörde. Mindestens ein Dutzend Krankenhäuser in Bangkok hatten erklärt, seit Freitag nicht mehr auf das Coronavirus zu testen, weil entweder die Tests oder die Kapazität in den Kliniken fehlten. In Thailand müssen einer Anordnung der Behörden zufolge positiv Getestete stationär aufgenommen werden. -
Bundesschülerkonferenz fordert bundesweite Testpflicht an Schulen
Die Bundesschülerkonferenz fordert eine bundesweite Testpflicht für Schüler in der Corona-Pandemie. "Angesichts der gestiegenen Infektionsgefahr durch die Virusmutation reichen freiwillige Testangebote nicht aus", zitiert das Redaktionsnetzwerk Deutschland den Generalsekretär der Bundesschülerkonferenz, Dario Schramm. Jeder Schüler müsse mindestens dreimal die Woche kostenlos in der Schule auf Corona getestet werden. Ziel müsse sein, dass möglichst bald an jedem Tag getestet werde. "Schülerinnen und Schüler, die den Corona-Test verweigern, können nicht zum Unterricht in der Schule kommen, sondern müssen in den Distanzunterricht gehen." Diese Forderung falle den Schülervertretern nicht leicht. "Aber es geht darum, dass wir das Recht auf Bildung und Gesundheitsschutz möglichst gut zusammenbringen." -
Corona im Fußballverein Holstein Kiel
Bei Fußball-Zweitligist Holstein Kiel ist die Quarantäne auf die gesamte Mannschaft ausgedehnt worden. Nach dem positiven Corona-Test bei Torhüter Ioannis Gelios gibt es einen weiteren Profi mit positivem Befund. Damit sind die komplette Mannschaft und das Trainer-Team in häuslicher Isolation. Das teilte der Verein am Samstag mit.
Die Quarantäne dauert bis zum 20. April. In dieser Zeit sollten Spiele gegen Regensburg (9.4.), Hannover (14.4.) und Nürnberg (17.4.) stattfinden. Am 21. April, einen Tag nach Quarantäne-Ende, weist der Spielplan die Begegnung Holstein Kiel gegen den SV Sandhausen aus. Auch Sandhausen befindet sich derzeit in Quarantäne. Ebenfalls isoliert ist zurzeit die Mannschaft des Karlsruher SC. -
Demos für "Zero-Covid" Maßnahmen
Für strengere Corona-Maßnahmen sind am Samstag Menschen in mehreren Städten Deutschlands auf die Straße gegangen. In Bremen und Hannover protestierten insgesamt mehr als 200 Bürger. In Göttingen waren 20 bis 50 Menschen bei einer «Zero-Covid»-Demo auf der Straße, sagte eine Polizeisprecherin. In Berlin beteiligten sich am Nachmittag rund zwei Dutzend Menschen an einer Kundgebung vor dem Hauptgebäude der Charité.
In Deutschland und Österreich waren Aktionen in 30 Städten geplant. Die Teilnehmer forderten unter anderem drei Wochen bezahlte Pause und wandten sich gegen den «Infektionsherd Arbeitsplatz». Die Profitinteressen der Unternehmen müssten hinter der Gesundheit der Menschen zurückstehen, hieß es in dem Aufruf zu den Kundgebungen.
In Hannover forderten die Demonstranten eine Pandemiepolitik, die auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhe und Menschen vor Konzernprofite stelle. «Es kann nicht sein, dass das private Leben komplett eingegrenzt wird, während immer noch keine Homeoffice-Pflicht gilt», hieß es weiter. Die Mitorganisatorin der Aktionen, Sonja Radde, sagte im Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB), die Demonstrierenden träten für einen begrenzten, aber konsequenten Lockdown ein. Sie gingen auch davon aus, dass die Einschränkungen dann schneller wieder zurückgenommen werden könnten.
In Potsdam demonstrierte rund ein Dutzend Menschen für mehr Sicherheit in Schulen und Kitas in der Corona-Krise. Die Teilnehmer forderten vor dem Landtag unter anderem, die Präsenzpflicht für Schülerinnen und Schüler bundesweit auszusetzen. «Man muss Eltern in der Pandemie das Vertrauen entgegenbringen, vom Fürsorgerecht Gebrauch zu machen», sagte Olaf Balk von der Initiative «Sichere Bildung jetzt!». Er sprach sich auch für eine Strategie aus, mit der die Zahl der Corona-Infektionen drastisch reduziert wird.
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Mainz verlängert Schutzmaßnahmen
Die Stadt Mainz hat die Gültigkeitsdauer der Allgemeinverfügung zu den geltenden Corona-Schutzmaßnahmen bis zum 25. April verlängert und in wenigen Punkten ergänzt. Mit der neuen Verfügung komme es nur zu geringfügigen Veränderungen, teilte die rheinland-pfälzische Landeshauptstadt am Samstag mit. Neu seien Regelungen, wonach Angebote der Kinder- und Jugendarbeit sowie der Jugendsozialarbeit nur als Einzelangebote erlaubt seien. Zudem werde der außerschulische Musik- und Kunstunterricht in Gruppen untersagt. Ansonsten komme es zu keinen weiteren inhaltlichen Änderungen bei den bislang gültigen Regelungen. Auch die Ausgangsbeschränkungen zwischen 21.00 und 5.00 Uhr bleiben demnach bestehen.
Die Inzidenz in Mainz, also die Zahl der registrierten Neuinfektionen mit dem Coronavirus je 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen, lag nach Angaben des Robert Koch-Instituts vom Samstag bei 131,8. -
Bremerhavener Klage gegen Ausgangsbeschränkungen
Ein Bremerhavener Bürger hat sich in der Corona-Krise vor dem Verwaltungsgericht Bremen in Teilen erfolgreich gegen die Ausgangsbeschränkungen seiner Heimatstadt gewehrt. Das Verwaltungsgericht Bremen erklärte in dem am Samstag veröffentlichten Beschluss die Beschränkungen zum Teil für rechtswidrig. Der Beschluss betrifft aber nur den klagenden Bürger, der auch Mitglied der Stadtverordnetenversammlung ist. Die Entscheidung habe keine Auswirkung auf andere Bürger, stellte das Gericht fest.
Vor allem kritisierte die 5. Kammer den Zeitraum von 20 Tagen. Die Ausgangsbeschränkung war am 29. März angeordnet worden und soll am 18. April enden. Aus Sicht der Richter ist die angeordnete Dauer über den 12. April hinaus unverhältnismäßig. «Eine Geltungsdauer von ca. zwei Wochen dürfte hingegen insbesondere deshalb als erforderlich anzusehen sein, weil in diesem Zeitraum die Osterfeiertage fielen und zu erwarten war, dass nach den Osterfeiertagen erst mit Verspätung valide Daten vorliegen», hieß es in der Mitteilung des Gerichts. Gegen den Beschluss kann noch Beschwerde zum Oberverwaltungsgericht erhoben werden. -
Nach dem "Endspurt" dann Öffnungen?
Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) hat vor den geplanten bundeseinheitlichen Corona-Regeln zu einem «Endspurt» aufgerufen, um den Weg für mögliche Öffnungen freizumachen. «Da braucht man eine Extra-Luft - und die ist jetzt genau das, was wir benötigen, damit wir gewissermaßen den Zeitpunkt, wo das Impfen dazu führt, dass die Infektionszahlen dauerhaft niedrig bleiben, nicht zu weit nach hinten schieben», sagte der Vizekanzler am Samstag bei einer Online-Diskussionsrunde der Industrie- und Handelskammer (IHK) Potsdam mit Vertretern der Gastronomie.
Scholz hofft darauf, dass im Mai Perspektiven für Öffnungen möglich werden. Wenn die Infektionszahlen runtergingen, sollten dann auch nach und nach Öffnungsschritte gemacht werden, sagte er. «Ich habe das Gefühl, einen Monat weiter könnte das schon sein, dass wir uns dazu durchringen können, eine Klarheit zu schaffen.» Wenn es das Gefühl gebe, die Sieben-Tage-Inzidenz bleibe unter 100, «sollten wir auch mutige Festlegungen treffen über die Frage, wann definitiv was offen ist». -
Bouffier warnt vor Alleingängen
Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) hat vor Alleingängen der Bundesländer bei der Beschaffung von Corona-Impfstoff gewarnt. Dass Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) 2,5 Millionen Dosen des russischen Impfstoffs Sputnik V für sein Bundesland bestellt habe, habe ihn «überrascht», sagte Bouffier der «Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung». «Bisher hatten wir eine Verständigung: Der Bund beschafft den Impfstoff und verteilt ihn nach der Einwohnerzahl an die Länder.»
Falls Bayerns Beispiel Schule mache, müsse man über die Verteilung reden, meinte Bouffier. «Ich kann doch niemandem in Hessen klarmachen, dass jetzt ein Land Millionen Impfdosen mehr hat, aber bundesweit immer noch das Gleiche bekommt.» Hessen sei stolz darauf, «in Rekordzeit» ein neues Biontech-Werk in Marburg genehmigt zu haben. «Wenn Alleingänge Schule machen, müsste ich jetzt darauf dringen, dass Biontech nicht mehr an alle zugleich liefert, sondern zuerst an uns. Was würden denn die anderen dann sagen?»
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Trauer um Prinz Philip
Trotz Bitten des Palasts davon abzusehen, haben am Samstag Menschen Blumen an einem Tor von Schloss Windsor in Gedenken an Prinz Philip abgelegt. Der Mann von Queen Elizabeth II. (94) war am Freitag im Alter von 99 Jahren gestorben. Ein Sprecher der Schlossparkverwaltung sagte der britischen Nachrichtenagentur PA zufolge, die Blumen würden auf «respektvolle» Weise entfernt und an einen Ort im Inneren des Palastgeländes gebracht.
Wegen der Corona-Pandemie hatten der Palast und die Regierung am Freitag die Menschen dazu aufgerufen, sich nicht außerhalb der Königsschlösser zu versammeln. Statt Blumen niederzulegen, sollten die Menschen an wohltätige Organisationen spenden, so der Aufruf. Eine Todesanzeige, die traditionell beim Ableben wichtiger Royals am Zaun des Buckingham-Palasts befestigt wird, wurde am Freitag nach kurzer Zeit wieder entfernt, um Trauernde nicht anzulocken. -
AfD setzt im Wahlkampf auf Antiverbots-Partei
Die AfD hat sich selbst dafür gefeiert, dass sie inmitten der dritten Corona-Welle einen Präsenzparteitag mit mehreren Hundert Delegierten veranstaltet. Die AfD wolle «zeigen, dass diese Verbotsorgien, dieses Einsperren, diesen Lockdown-Wahnsinn, dass es all das nicht braucht, wenn man den Menschen vertraut», sagte der Vorsitzende Jörg Meuthen am Samstag zur Eröffnung eines Bundesparteitages in Dresden. Ziel der zweitägigen Veranstaltung auf dem Messegelände ist die Verabschiedung eines Programms für die Bundestagswahl am 26. September.
Die AfD geht mit dem Slogan «Deutschland. Aber normal» in den Wahlkampf. Diese «Normalität» sei in den vergangenen 16 Jahren von Bundeskanzlerin Angela Merkel und den regierenden Parteien zerstört worden, sagte Meuthen, «begleitet von sozialistischen Oppositionsparteien wie den sogenannten «Grünen» und den Linken, denen diese Zerstörung sogar noch nicht weit und nicht schnell genug geht». Meuthen zitierte zudem den Slogan der CDU aus dem Bundestagswahlkampf 1976: «Freiheit statt Sozialismus». Heute stehe die AfD für Freiheit, die Grünen stünden für Sozialismus, sagte Meuthen, der die Partei gemeinsam mit dem sächsischen Bundestagsabgeordneten Tino Chrupalla führt.
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Bis zur Gesetzesänderung könnte es dauern
Der neue Prozess zur Nachschärfung des Infektionsschutzgesetzes könnte aus Sicht von Berlins Regierendem Bürgermeister Michael Müller (SPD) bis zu zwei Wochen dauern. «Ich gehe schon davon aus, dass innerhalb der nächsten 10, 14 Tage wir das gemeinsam - Bundestag und Bundesrat - auch bewältigen werden und dass wir damit dann auch einen Rahmen haben, mit dem wir alle gemeinsam gut arbeiten können», sagte Müller am Freitagabend im ZDF-«Heute Journal». Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) hatte sich ebenfalls am Freitag noch zuversichtlich geäußert, die Änderungen auch innerhalb einer Woche umsetzen zu können.
Müller äußerte sich dahingehend zurückhaltend. «Wenn sich im Bundestag die Situation so darstellt, dass man wirklich schnell dort auch zu einem Ergebnis kommt, geht es sicherlich auch schneller», betonte er. Aber auch der Bundesrat müsse noch beschließen. -
EU als führender Impfstoffproduzent
EU-Ratspräsident Charles Michel hat den Aufstieg der Europäischen Union zu einem führenden Impfstoffproduzenten der Welt vorausgesagt. «Wenn wir die Produktion in den nächsten Wochen weiter beschleunigen, wird Europa ein führender, vielleicht sogar der weltgrößte Impfstoffhersteller sein», sagte Michel dem «Handelsblatt» und anderen europäischen Wirtschaftsmedien.
Zum Vergleich mit den USA beim Abschneiden in der Corona-Krise meinte Michel, man müsse «alle Elemente» der Krisenpolitik berücksichtigen. Dazu zählten auch die großzügigeren europäischen «sozialen Schockabsorber» wie die Sozialleistungen. -
Charité besorgt über die dritte Welle
Die Berliner Charité betrachtet mit großer Sorge die Entwicklungen in der dritten Pandemie-Welle. «Wenn die Anzahl schwer kranker Covid-Patienten die zweite Welle übertrifft, kommen wir in eine kritische Situation», sagte Martin Kreis, Vorstand für die Krankenversorgung in Deutschlands größter Uniklinik.
Anfang des Jahres sei an der Charité durch die hohe Zahl an schweren Covid-Fällen auf Intensivstationen eine absolute Grenzbelastung erreicht gewesen. So habe die Charité im Januar nicht alle Patienten aus bereits überlasteten Kliniken anderer Bundesländern aufnehmen können. Sie selbst habe aber keine Corona-Kranken in andere Bundesländer verlegen müssen. «Wir werden weiter alles daran setzen, Patienten aus der Region auch in Berlin zu versorgen», sagte Kreis.
Die Zahl der Neuzugänge auf den Intensivstationen der Charité sei in den vergangenen beiden Wochen deutlich gestiegen, sagte Kreis. Besonders betroffen sei nun die Altersgruppe zwischen 30 und 60, die bislang wenig Chancen auf Impfungen hatte. «Der Trend ist eindeutig, und er zwingt uns, zu reagieren», ergänzte das Vorstandsmitglied. So sei eine Reserve-Intensivstation wieder vollständig geöffnet worden. Darüber hinaus wurden planbare Operationen, die aufgeschoben werden können, abgesagt.
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Mehr Engagement für junge Menschen
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) fordert größere Anstrengungen bei der Beschaffung von Corona-Impfstoffen für Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren. «Auch in dieser Altersgruppe gibt es zahlreiche Vorerkrankte und damit besonders gefährdete Mädchen und Jungen, die meiner Ansicht nach noch viel zu wenig in den Blick genommen wurden», sagte Weil der «Neuen Osnabrücker Zeitung». Es gebe Ankündigungen von Herstellern, dass bereits im Herbst erste Impfstoffe für unter 16-Jährige zugelassen werden könnten. Solche Impfstoffe müsse der Bund sich über die EU sichern, «damit wir dann nicht erneut erleben, dass wir zu spät und zu wenig bestellt haben», forderte Weil. -
Indien verzeichnet Rekord
Indiens Gesundheitsministerium meldet 145.384 Neuinfektionen - so viele wie nie zuvor binnen eines Tages. Die Zahl der Corona-Toten stieg um 794 auf nunmehr 168.436. Insgesamt wurden damit bislang 13,21 Millionen Fälle in Indien bestätigt. Nur die USA und Brasilien haben mehr Infektionen registriert, doch in der vergangenen Woche wurden nirgends so viele Fälle bestätigt wie in Indien. Im am stärksten betroffenen Bundesstaat Maharashtra, in dem die Millionenmetropole Mumbai liegt, gilt über das Wochenende ein Lockdown. -
Neuer Impfstoff
Der Tübinger Impfstoffhersteller Curevac hält eine europäische Zulassung seines Corona-Impfstoffes angesichts von Fortschritten in den erforderlichen Studien noch im Mai oder Juni für möglich. "Wir sind bereits sehr fortgeschritten in der dritten klinischen Testphase und erwarten die Daten für das finale Zulassungspaket", sagte Curevac-Sprecher Thorsten Schüller der "Augsburger Allgemeinen". Die Virus-Varianten hätten die Komplexität für die laufende klinische Studie drei erhöht. Curevac plane weiter mit der Produktion von bis zu 300 Millionen Impfdosen in diesem Jahr. Auch Bayer werde den mRNA-Impfstoff produzieren. -
Föderalismus in der Krise
Angesichts der geplanten Vereinheitlichung der Corona-Regeln hat Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus vor einem Zerwürfnis zwischen Bund und Ländern gewarnt. «Es darf keine Front zwischen Bund und Ländern geben. Wir sind darauf angewiesen, dass wir diese Pandemie gemeinsam bekämpfen», sagte Brinkhaus den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
Am Freitag war die für Montag geplante Runde von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten der Länder zum weiteren Vorgehen in der Corona-Pandemie abgesagt worden. Stattdessen soll im Eilverfahren das Infektionsschutzgesetz nachgeschärft werden. Ziel sei es, bundesweit einheitliche Regelungen für Regionen mit hohen Infektionszahlen zu schaffen, sagte die stellvertretende Regierungssprecherin Ulrike Demmer.
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Regionen in Brasilien lockern Beschränkungen
Trotz hoher Zahlen an Todesfällen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie lockern der brasilianische Bundesstaat Sao Paolo und die Stadt Rio de Janeiro die Beschränkungen des öffentlichen Lebens. Der Betrieb von Gaststätten wird mit Einschränkungen wieder erlaubt. Am Donnerstag verzeichnete Brasilien eine Höchstzahl von 4.249 Sterbefällen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie, davon mehr als 1.500 in Sao Paolo und Rio de Janeiro. -
Holstein Kiel erneut in Quarantäne
Beim Fußball-Zweitligisten Holstein Kiel gibt es einen neuen Corona-Fall. Wie die Norddeutschen am Freitag mitteilten, wurde bei den täglichen Tests am Donnerstag ein positiver Befund festgestellt. "Betroffen ist Torwart Ioannis Gelios, der leichte Symptome angibt und sich umgehend in Isolation begeben hat. Das Training am Donnerstag wurde vorsorglich abgesagt", hieß es.
Auch die für Samstag angesetzte Begegnung der Kieler gegen den SSV Jahn Regensburg kann daher nicht stattfinden. "Das Spiel wird abgesetzt, da sich ein Teil der Kieler Lizenzmannschaft infolge einer entsprechenden Anordnung des zuständigen Gesundheitsamts aufgrund von COVID-19-Fällen in häusliche Quarantäne begeben musste", teilte die Deutsche Fußball Liga am Freitagabend mit. Ein neuer Spieltermin werde schnellstmöglich bekanntgegeben.
Holstein Kiel war nach einer 14-tägigen Quarantäne gerade erst in den Spielbetrieb zurückgekehrt. -
Paul-Ehrlich-Institut: Bisher 42 Fälle von Sinusvenenthrombose nach AstraZeneca-Impfung
In Deutschland sind bislang 42 Verdachtsfälle einer Sinusvenenthrombose nach Impfung mit dem Corona-Impfstoff von AstraZeneca bekannt. Das berichtete das Paul-Ehrlich-Institut. Die 42 Fälle der speziellen Form sehr seltener Hirnvenenthrombosen seien bis zum 2. April gemeldet worden, in 23 Fällen sei zusätzlich eine Thrombozytopenie (Mangel an Blutplättchen) gemeldet worden. Mit Ausnahme von sieben Fällen seien Frauen im Alter von 20 bis 63 Jahren betroffen gewesen. Allerdings seien Frauen nach den Angaben des Robert Koch-Instituts auch häufiger als Männer mit dem Produkt geimpft worden. Acht Betroffene starben, fünf Frauen und drei Männer, wie das für die Sicherheit von Impfstoffen zuständige Institut in Langen berichtete. Für Frauen zwischen 20 und 59 Jahren seien deutlich mehr Fälle beobachtet worden, als erwartbar gewesen sei. -
In den USA ist jeder Fünfte bereits vollständig geimpft
In den USA ist inzwischen etwa jeder Fünfte vollständig gegen Corona geimpft. Von den rund 330 Millionen Einwohnern des Landes sind 66 Millionen abschließend geimpft, wie Daten der US-Gesundheitsbehörde CDC am Donnerstag zeigten. In Bezug auf die Zahl der bislang impfberechtigten Erwachsenen - rund 260 Millionen Menschen - ergebe sich eine Impfquote von 25 Prozent. -
AstraZeneca bestätigt kurzfristige Lieferverzögerung von Impfstoff
Das britisch-schwedische Pharmaunternehmen AstraZeneca hat einen Bericht der "Financial Times" über eine kurzfristige Lieferverzögerung seines Corona-Impfstoffs an die EU teilweise bestätigt. Die jüngste Lieferzusage für das zweite Quartal sei aber nicht gefährdet, hieß es in einer Mitteilung am Freitagabend. "Wir haben der Europäischen Kommission und den Mitgliedsstaaten vergangene Woche mitgeteilt, dass eines von zwei für die Lieferung in dieser Woche bestimmten Kontingente getestet werden muss und demnächst ausgeliefert wird", hieß es in einer Mitteilung.
In einem weiteren Statement des Unternehmens hieß es, die Anzahl der gelieferten Dosen pro Woche könne sich aufgrund der Herausforderungen im Produktionsprozess teilweise verschieben. "Bislang hat AstraZeneca im Februar und März 5,8 Millionen Impfdosen nach Deutschland geliefert. Für das zweite Quartal 2021 sind wir auf dem Weg, die Lieferung von 70 Millionen Dosen für die EU einzuhalten." Ein EU-Sprecher wollte sich nicht zum Stand der Lieferungen äußern, teilte aber mit, man sei in Kontakt mit AstraZeneca, um die zeitnahe Lieferung einer ausreichenden Zahl von Dosen sicherzustellen. -
Italien lockert am Montag Beschränkungen in sechs Regionen
In Italien werden am Montag die Beschränkungen in sechs der 20 Regionen gelockert. Von der Entscheidung des Gesundheitsministeriums ist auch die Lombardei betroffen, wo die Finanzmetropole Mailand liegt. In den vergangenen fünf Tagen ist in Italien die Zahl der Neuinfektionen im Vergleich zur Vorwoche um 30 Prozent gefallen. -
Biontech/Pfizer beantragen Notfallzulassung für Jugendliche in den USA
Die Hersteller Pfizer und Biontech wollen ihren Corona-Impfstoff in den USA künftig auch bei Jugendlichen ab zwölf Jahren einsetzen. Ein Antrag auf die Erweiterung der bestehenden Notfallzulassung für den Impfstoff sei bei der Lebens- und Arzneimittelbehörde (FDA) eingereicht worden, erklärte der US-Pharmakonzern Pfizer am Freitag. Ähnliche Anträge sollen "in den kommenden Tagen" weltweit auch bei anderen Zulassungsbehörden eingereicht werden, hieß es weiter. Bislang ist der Einsatz des Impfstoffs in den USA erst ab 16 Jahren zugelassen. -
Spahn: Noch im April sollen Geimpfte Freiheiten zurückerhalten
Noch im April sollen vollständig gegen das Coronavirus Geimpfte Freiheiten erhalten, die andere derzeit nur durch Tests erhalten. "Wir können jeden, der die zweite Dosis erhalten hat, zwei Wochen später so behandeln, als hätte er gerade aktuell einen negativen Test gemacht", sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn. Er verwies davor auf neue Erkenntnisse des Robert Koch-Instituts, dass das Risiko, dass vollständig Geimpfte das Virus weitergeben, geringer ist als bei negativ Getesteten. Nach Rücksprache mit den Gesundheitsministern der Länder sollen die entsprechenden Verordnungen noch in diesem Monat angepasst werden. Etwa könne künftig beim Einkaufen oder beim Reisen "die Testpflicht für vollständig Geimpfte vollständig entfallen", so Spahn. Dies sei kein Privileg oder Sonderrecht, betonte der Gesundheitsminister, da jeder sich kostenlos testen lassen könne. -
Russen wollen monatlich bis zu 10 Millionen Dosen Sputnik V in Bayern herstellen
Das russische Pharmaunternehmen R-Pharm rechnet mit der Produktion von monatlich acht bis zehn Millionen Dosen des Impfstoffs Sputnik V in seinem Werk in Bayern. Dieses Ziel würde wahrscheinlich im vierten Quartal 2021 erreicht, sagt Firmenchef Alexej Repik. "Ich denke, wir werden mit vier bis fünf Millionen kompletten Dosen (pro Monat) beginnen." Eine komplette Dosis besteht aus Erst- und Zweitimpfung. -
Ex-Weltmeister De Rossi wegen Corona ins Krankenhaus eingeliefert
Der ehemalige Fußball-Weltmeister Daniele De Rossi, Assistent des italienischen Nationaltrainers Roberto Mancini, ist mit einer COVID-19-Erkrankung in ein Krankenhaus in Rom eingeliefert worden. Der frühere Mittelfeldspieler von AS Rom hatte sich wie sechs weitere Mitglieder des Betreuerteams der Squadra Azzurra und sieben Nationalspieler mit dem Coronavirus infiziert.
Der 37-Jährige wurde in das auf Infektionskrankheiten spezialisierte römische Krankenhaus Spallanzani gebracht, berichteten italienische Medien. Er liege nicht auf der Intensivstation. De Rossi war am 31. März vor dem WM-Qualifikationsspiel in Litauen (0:2) positiv getestet worden. Zusammen mit zwei weiteren Mitarbeitern von Mancini musste er mit einem Sonderflug nach Rom gebracht werden. -
EMA prüft Fälle von seltenem Kapillarlecksyndrom nach AstraZeneca-Impfung
Die EU-Arzneimittelbehörde EMA überprüft Berichte über das sogenannte Kapillarlecksyndrom, das bei Menschen aufgetreten ist, die mit dem AstraZeneca-Impfstoff geimpft worden waren, teilte die Behörde mit. Bisher seien fünf Fälle dieser sehr seltenen, aber schweren Erkrankung in der europäischen EudraVigilance-Datenbank erfasst worden. Das Kapillarlecksyndrom ist durch einen Flüssigkeitsaustritt aus den Blutgefäßen gekennzeichnet und führt zu Gewebeschwellungen und Blutdruckabfall. Laut EMA ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht klar, ob es einen kausalen Zusammenhang zwischen der Impfung und den Berichten über das Kapillarlecksyndrom gibt. -
Schleswig-Holstein hält an Öffnung von Außengastronomie unter Auflagen fest
Trotz der aktuellen Debatten um härtere Maßnahmen zur Corona-Eindämmung will das Land Schleswig-Holstein ab Montag die Öffnung der Außengastronomie in allen Kreisen und Städten mit einer Inzidenz von "stabil" unter 100 gestatten - das beschloss das Kabinett laut Landesregierung. Allerdings müssen Gastronomen und Gäste strikte Auflagen einhalten: In allen Bereichen müssen Sicherheitsabstände eingehalten und - außer am Tisch selbst - medizinische Masken getragen werden. Die Kontaktbeschränkungen gelten auch in den Lokalen, sodass maximal fünf Menschen aus zwei Haushalten an einem Tisch Platz nehmen dürfen. Kinder unter 14 Jahren zählen nicht. -
Maskenpflicht im Auto: Gericht billigt Corona-Maßnahmen
Das Düsseldorfer Verwaltungsgericht hat eine Maskenpflicht im Auto als Maßnahme gegen die Corona-Pandemie gebilligt. Der Kreis Wesel hatte angeordnet, dass in Autos Masken getragen werden müssen, wenn darin Menschen aus verschiedenen Haushalten gemeinsam unterwegs sind. In engen geschlossenen Räumen sei die Gefahr der Ansteckung besonders hoch, befand das Gericht laut Mitteilung vom Freitag. Gegen eine Maskenpflicht etwa für Fahrgemeinschaften bestünden daher keine rechtlichen Bedenken.
Es sei ebenso zulässig, bestimmte Angebote vom Vorliegen tagesaktueller Selbsttests mit negativem Ergebnis abhängig zu machen. Der Zugang zu großen Teilen des Einzelhandels, Bibliotheken, Museen oder Zoos müsste ohne diese Regelung erneut komplett verboten werden. Die Testpflicht sei also das mildere Mittel. Gegen den Beschluss kann Beschwerde beim Oberverwaltungsgericht für das Land Nordrhein-Westfalen in Münster eingelegt werden. -
EU-Kommission will bis zu 1,8 Milliarden Corona-Impfdosen bestellen
Die EU-Kommission will bis zu 1,8 Milliarden Corona-Impfdosen für Auffrischungen und für Kinder bestellen. Entsprechende Pläne stellte die Brüsseler Behörde am Freitag im zuständigen Ausschuss der Mitgliedsstaaten vor, wie die Deutsche Presse-Agentur aus EU-Kommissionskreisen erfuhr. Zunächst werde man mit dem Hersteller Biontech/Pfizer verhandeln.
Konkret soll es um eine Bestellung von 900 Millionen Dosen sowie eine Option auf weitere 900 Millionen gehen, wie es hieß. Damit sollen zum einen die 70 bis 80 Millionen Kinder in der EU geimpft werden. Bislang ist in der Staatengemeinschaft kein Impfstoff für Kinder und Jugendliche zugelassen. Außerdem soll der Schutz bereits geimpfter Menschen mit diesen Impfstoffen aufgefrischt werden. Die ersten Dosen sollen bereits in diesem Jahr geliefert werden.
Zu den Kriterien der EU-Kommission gehört, dass es sich um Impfstoffe auf Grundlage der mRNA-Technologie handelt, wie es hieß. Mit den Präparaten von Biontech/Pfizer und Moderna sind bislang zwei Impfstoffe dieser Art in der EU zugelassen. Im Sommer könnte das Mittel von Curevac hinzukommen. Weitere Kriterien sind, dass der Impfstoff in Europa produziert wird und dass das Unternehmen ausreichende Produktionskapazitäten hat. -
Malu Dreyer fordert schnellen Vorschlag vom Kanzleramt
Die Absage der für Montag geplanten Runde der Kanzlerin mit den Regierungschefs der Länder ist nach Auffassung der rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) "folgerichtig". "Denn ich halte nichts davon, erneut in eine schlecht oder gar nicht vorbereitete Sitzung zu gehen", sagte Dreyer am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. "Ich erwarte jetzt, dass das Kanzleramt einen Vorschlag vorlegt, damit wir schnellstmöglich darüber beraten können", betonte die Ministerpräsidentin.
"Unser Ziel ist es, die dritte Welle zu brechen, um Menschenleben zu retten, um schwere Krankheitsverläufe und kritische Lagen in den Krankenhäusern zu verhindern und unsere Wirtschaft weiter zu stabilisieren." Dazu müssten alle zusammenarbeiten. "In Rheinland-Pfalz haben wir deshalb in der Vergangenheit die getroffenen Vereinbarungen und Beschlüsse immer konsequent umgesetzt und wir werden uns auch jetzt konstruktiv beteiligen." -
Scholz: Bund und Länder wollen einheitliche Corona-Maßnahmen
Bund und Länder wollen nach Angaben von Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) bei neuen gesetzlichen Regeln zur Bekämpfung der Corona-Pandemie an einem Strang ziehen. "Alle gemeinsam haben das Gefühl, es macht einen Sinn, das bundesweit so einheitlich festzulegen, dass alle klar wissen, woran sie sind", sagte der Finanzminister am Freitag in Berlin. Derzeit gebe es zu viele unterschiedliche Lockdown-Regelungen, von Schulschließungen bis zu den Anfangszeiten von Ausgangsbeschränkungen. Die Bürger brauchten Transparenz, Klarheit und die Sicherheit, dass Maßnahmen überall dort auch eingesetzt würden, wo die Infektionszahlen hoch seien. Es gehe jetzt darum, noch einmal alle Kraft zusammenzunehmen "für den Endspurt", bis genügend Bürger geimpft seien. -
7-Tage-Inzidenz über 200 - Türkei & Co. Corona-Hochrisikogebiet
Wegen besonders hoher Corona-Infektionszahlen stuft die Bundesregierung die Türkei, Kroatien, die Ukraine und Armenien ab Sonntag als Hochinzidenzgebiete mit leicht verschärften Einreiseregeln ein. Das gab das Robert Koch-Institut am Freitag im Internet bekannt. Praktische Auswirkungen hat das nur für Reisende, die aus diesen Ländern auf dem Landweg nach Deutschland kommen. Sie müssen einen negativen Corona-Test mit sich führen. Flugreisende müssen sich ohnehin generell vor Abflug testen lassen.
Als Hochinzidenzgebiet werden Länder eingestuft, in denen die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen über einen gewissen Zeitraum über 200 liegt. Inzwischen ist das bei mehr als 40 Ländern weltweit der Fall. -
Streeck warnt vor Corona-Ausgangssperren
Der Bonner Virologie-Professor Hendrik Streeck warnt vor einem härteren Lockdown mit Ausgangssperren. "Dadurch feuern wir das Infektionsgeschehen weiter an", sagte Streeck im Videocast "19 - die Chefvisite". Aktuell infizierten sich laut RKI vor allem sozial Schwache in beengten Wohnverhältnissen. Bei einer Ausgangssperre "können die sich nicht Corona-konform aus dem Weg gehen", so Streeck. Seine Forderung: "Wir schaffen sichere Bereiche draußen, wo die Menschen sich treffen können, anstatt sie weiter zusammenzudrängen." Streeck denkt zum Beispiel an gelüftete Turnhallen mit Sicherheitspersonal. Diese Lösung sei besser als "private Graubereiche, wo keiner sehen kann, ob die Regeln eingehalten werden". Das heiße "Ventile schaffen", betonte er. Dabei könne auch die Außengastronomie eine Rolle spielen, wo das Infektionsrisiko vergleichsweise gering sei. -
RKI meldet erneuten Impf-Rekord
Erst am Dienstag hatte das RKI einen bisherigen Impf-Rekord der meisten an einem Tag geimpften Menschen in Deutschland vermeldet. Dieser wurde am Donnerstag schon wieder eingestellt. Bundesweit wurden 719.927 Menschen geimpft. Die überwiegende Mehrheit bekam eine Erstimpfung. -
Altmaier will Unternehmen nicht zu Corona-Tests verpflichten
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier hält eine Pflicht zu Corona-Tests in Unternehmen nicht für nötig. "Es ist erstaunlich, wie viel erreicht wurde", sagte der CDU-Politiker am Freitag in Berlin mit Blick auf den freiwilligen Aufbau von Testmöglichkeiten in Firmen. Es brauche aber eine weitere Steigerung. "Ich glaube, dass es machbar und möglich ist." Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte der Wirtschaft zuletzt mit Auflagen gedroht, wenn nicht mindestens 90 Prozent der Firmen regelmäßige Testmöglichkeiten schaffen, am besten zwei Tests pro Woche. -
Ü-60 Abgeordnete sollen geimpft werden
Der Bundestag will den knapp 200 Abgeordneten im Alter ab 60 Jahre kommende Woche ein Impfangebot machen. Eine entsprechende Einladung der Parlamentsärztin hätten die Parlamentarier am Donnerstag erhalten, teilt ein Sprecher mit. Das Angebot ist möglich, weil Berlin die nach der Impfverordnung vorgesehene Impfberechtigung für den Impfstoff AstraZeneca aufgehoben hatte. Über 60-Jährige können danach grundsätzlich ohne Einschränkungen mit diesem Impfstoff geimpft werden. -
Ministerpräsidentenkonferenz am Montag findet nicht statt
Die für den kommenden Montag geplante nächste Bund-Länder-Runde zum Vorgehen in der Corona-Pandemie fällt aus. Es werde in der kommenden Woche gar keine Ministerpräsidentenkonferenz mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) geben, teilte die stellvertretende Regierungssprecherin Ulrike Demmer am Freitag in Berlin mit. -
Start der Modell-Kommunen verschoben
Der Start der Modellkommunen für behutsame Corona-Lockerungen des öffentlichen Lebens in Nordrhein-Westfalen wird verschoben. Die ersten ausgewählten Kommunen für begrenzte digitale Modellprojekte sollen nun ab dem 19. April starten können, hieß es am Freitag aus der Landesregierung. Eine zweite Phase mit weiteren Kommunen solle dann am 26. April beginnen. Ursprünglich sollten die Projekte nach Ostern starten. Grund für die Verschiebung seien pandemiebedingte Vorsichtsmaßnahmen, hieß es weiter. Die Zahl der Corona-Neuinfektionen steigt auch in NRW wieder an. - Show more