20. Oktober 2020 - 11:20 Uhr
Wirtschaftsminister will Einzelhandel stärken
Volle Einkaufspassagen, dichtes Gedränge im Laden: Das tut der Wirtschaft im Moment gut, ist aber mitten in der zweiten Coronawelle auch gefährlich. Deshalb fordert Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) im RTL/ntv "Frühstart" jetzt flexiblere Ladenöffnungszeiten für den Einzelhandel. Darüber habe er schon häufiger mit SPD-Arbeitsminister Heil diskutiert. "Ich wünsche mir, dass wir da einen Schritt vorankommen", so Altmaier vor Beginn des Innenstadt-Gipfeltreffens in seinem Ministerium.
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Treffen zwischen Altmaier, Handelsverbänden, Kommunen und Experten

Bei dem Treffen will Altmaier mit Handelsverbänden, Kommunen und Experten diskutieren, wie man die Verödung vieler Innenstädte bekämpfen kann. "Das wird nur gehen, wenn wir neue und frische Ideen finden, wenn wir nicht versuchen, das, was sich geändert hat, abzuwehren." Man könne beispielsweise überlegen, die Ladentheke der Einzelhändler in der Innenstadt "digital zu verlängern". So könnten die Bürger bei ihrem Lieblingsladen online bestellen, damit der die Provision davon habe.
Altmaier gegen autofreie Citys
Autofreie Innenstädte hält der Wirtschaftsminister nicht per se für eine Lösung. "Ich bin da sehr zurückhaltend." Wenn die Innenstädte autofrei sein sollen, müsse sichergestellt sein, dass weniger mobile, ältere Menschen weiterhin einkaufen und die Waren problemlos angeliefert werden könnten. Altmaier betonte, man wolle in den Citys die Abgasemissionen verringern. Das gehe zum Beispiel, indem man elektrische Fahrangebote schaffe.
Junge Läden sollten Leerstand nutzen können
Viele kleinere Einzelhändler kämpfen in den Einkaufspassagen mit hohen Mieten. Altmaier lehnt es dennoch ab, dass der Staat mehr Immobilien kauft, um die Mietpreise zu senken. "Wir haben ein inzwischen wachsendes Bewusstsein dafür, dass die Hauseigentümer und die Mieter in einem Boot sitzen", so der Minister. "Wenn erst einmal vier oder fünf Läden in einer Straße leer stehen, dann kommen auch weniger Läden dazu, weil leere Einkaufsstraßen wenig Anreiz bieten." Die Kommunen sollten aber dafür sorgen, dass leerstehende Läden von jungen, kreativen Unternehmen bewohnt werden können.
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