Statistik des Instituts für Wirtschaftsforschung
Die meisten Kurzarbeiter gibt`s in Bayern
Kurzarbeit als Mittel gegen Krise
Seit die Corona-Pandemie im Frühjahr richtig an Fahrt gewonnen hat, stieg auch die Zahl der Kurzarbeiter in Deutschland massiv. Wegen fehlender Aufträge oder Stillstand in der Produktion und ausbleibender Einnahmen, griffen viele Unternehmen auf die Möglichkeit des Kurzarbeitergelds zurück. Wie groß die Unterschiede zwischen den einzelnen Bundesländern sind, zeigt jetzt eine neue Studie.
Großes Ost-West-Gefälle
Insgesamt gab es im September deutschlandweit rund 3,7 Millionen Kurzarbeiter. Das geht aus einer Statistik des deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (ifo) hervor. Die meisten davon arbeiten in Bayern. Im industriestarken Freistaat galt die Reduzierung der Arbeitszeit für etwa 14 Prozent der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten. Im Vergleich zum August sank hier die Zahl von einer Million auf 825.000. Die wenigsten Kurzarbeiter gibt es in Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt. Hier waren knapp acht Prozent der Erwerbstätigen im September in Kurzarbeit.
Gründe liegen auf der Hand
Dass Bayern und Baden-Württemberg die Statistik anführen ist für den ifo-Arbeitsmarktexperten Sebastian Link einfach zu erklären: „In Ländern mit viel Metallverarbeitung, Maschinenbau, Autobauern und Zulieferern wird mehr Kurzarbeit gefahren als anderswo.“ Vor allem die Autoindustrie und damit auch viele Zulieferfirmen sind in Süddeutschland zu Hause. Im Vergleich zum Vormonat sank die Zahl der Kurzarbeiter im September aber im ganzen Land von 14 Prozent auf 11 Prozent. Doch mit den steigenden Infektionszahlen und weiteren Corona-Beschränkungen könnte auch die Zahl der Kurzarbeiter zum Jahresende wieder ansteigen.