10. September 2020 - 11:22 Uhr
Flüchtlingslager Moria gilt seit Jahren als heillos überfüllt
Starke Winde haben das Lager Moria auf Lesbos in eine lodernde Flammenhölle verwandelt. Viele der Bewohner mussten in umliegende Wälder fliehen. Das Flüchtlingscamp auf der griechischen Insel ist durch den Großbrand fast vollständig zerstört worden. Ein Feuerwehrmann berichtet jetzt von dem Einsatz in dem Lager, das seit Jahren als heillos überfüllt gilt.
"Feuerwehr-Trupps kämpften die ganze Nacht gegen das Feuer an"

"Das Feuer brach letzte Nacht nach 22:30 Uhr aus", schildert der lokale Feuerwehr-Chef Konstantinos Theofilopoulos. "Die Feuerwehr-Trupps kämpften die ganze Nacht gegen das Feuer an, wollten es unter Kontrolle kriegen. Es war schwer, weil das Camp voller Menschen war, mehr als 12.000."
Das habe für massive Schwierigkeiten bei der Brandbekämpfung gesorgt: "Wir konnten den Brand so unter Kontrolle bringen, dass er sich nicht auf umliegende Waldgebiete ausbreitete. Jetzt kümmern wir uns um den letzten Teil, nämlich die Container." Mittlerweile haben die Einsatzkräfte das Feuer komplett unter Kontrolle gebracht. Flüchtlinge berichten, sie hätten alles verloren.
Behörden begannen noch in der Nacht mit der Evakuierung
In den Containerwohnungen lebten bisher etliche Flüchtlinge. Durch das Feuer sind die Unterkünfte völlig verkohlt. Auch die Zelte rund um das Camp sind verbrannt. Die griechische Regierung spricht von Brandstiftung und hat die Sicherheitseinheiten auf der Insel verstärkt. Laut griechischen Medienberichten begannen die Behörden noch in der Nacht zu Mittwoch mit der Evakuierung des Lagers.
Im Video: Dieser Flüchtling hat alles verloren
