22. Mai 2020 - 20:30 Uhr
Offensiv-Trio macht Borussia Mönchengladbach stark
Zwei Punkte hinter Borussia Dortmund, sechs Zähler hinter dem FC Bayern München - im Kampf um die deutsche Meisterschaft hat Borussia Mönchengladbach nur Außenseiterchancen. Abschreiben sollte die Konkurrenz die "Fohlen" aber nicht - vor allem wegen ihres furiosen Offensiv-Trios.
Gladbach kann Geisterspiele
Zwei Geisterspiele, zwei Siege: Gladbach kommt mit den besonderen Gegebenheiten sehr gut klar. Das findet auch Trainer Marco Rose: "Die Mannschaft schafft es augenscheinlich, sich auf solch ein Spiel zu fokussieren und den Siegeswillen hochzuhalten."
Schon die letzte Partie vor der Unterbrechung des Spielbetriebs bestritt Gladbach vor leeren Rängen, Mitte März besiegte die Rose-Elf im Derby den 1. FC Köln (2:1). Die ungewöhnliche Atmosphäre stoppte die "Fohlen" auch nun, mehr als neun Wochen später, beim 3:1-Erfolg in Frankfurt nicht.
Während die Eintracht mit ihrem Spiel nach vorne haderte, freuten sich die Gladbacher über die Durchschlagskraft ihres Tor-Trios: Breel Embolo, Alassane Pléa und Marcus Thuram waren an je einem Treffer direkt beteiligt.
Breel Embolo ist angekommen

Embolo ist in seiner vierten Saison in der Bundesliga angekommen. Die drei Spielzeiten zuvor, beim FC Schalke, entpuppten sich als großes Missverständnis. Denn der 26,5 Millionen Euro teure königsblaue Rekordtransfer spielte stets unter seinen Möglichkeiten und war häufig verletzt.
Anders ist das in Gladbach: Der 23-Jährige steht bei sieben Toren und vier Assists - drei seiner Scorerpunkte sammelte er vor Geisterkulisse. Embolo habe sich "nachhaltig empfohlen", lobte Trainer Rose seinen Schützling.
Marcus Thuram? Rose: Da geht noch was

Lorbeeren verteilt der Coach auch an Thuram. "Ich glaube, dass Marcus noch lange nicht am Ende seiner Entwicklung ist. Da geht noch einiges mehr", sagte er dem "kicker".
Sogar noch mehr? Thuram ist einer der Senkrechtstarter dieser Bundesliga-Saison. Sieben Tore erzielte der Franzose bislang, dazu lieferte er acht Assists.
Mit 1,92 Metern und 88 Kilogramm erscheint der 22-Jährige auf den ersten Blick wie der klassische Sturm-Tank, doch Thuram besticht auch durch Geschwindigkeit und Dribblings.
Der Gladbacher Dauerbrenner stand in bislang jedem Liga-Spiel auf dem Platz und ist ein Garant für den Offensiv-Aufschwung. Das belegt der Blick auf die Zahlen. Im Schnitt schießt Thuram 1,4 Mal pro Partie aufs Tor, ligaweit der achtbeste Wert. 66 Prozent seiner Abschlüsse finden den Weg auf das Tor, eine bessere Quote hat derzeit kein anderer Bundesliga-Stürmer.
Nicht einmal Pléa, der auf dem besten Weg ist, seine starke Debüt-Saison aus dem letzten Jahr zu überbieten. Mit neun Treffern und sieben Vorlagen ist er Gladbachs Top-Torjäger und -Scorer.
Defensive macht starken Job

Das Gladbacher Erfolgsgeheimnis steckt aber nicht nur in der starken Offensive - auch die sichere Defensive sowie das gute Klima tragen zum anhaltenden Höhenflug bei. Embolo spricht von einer "gesunden Mannschaft", Thuram bezeichnet die Borussia als "Zuhause".
Am Samstag wartet mit Bayer Leverkusen (ab 15.30 Uhr im Live-Ticker bei RTL.de) eine knackige Aufgabe. Die Werkself ist mit zwei Punkten Rückstand auf Gladbach Fünfter.
Quelle: sport.de