Bildungsmonitor 2018: Schüler werden immer schlechter

Bildungsexperten fordern neuen Aufbruch

Forscher haben die Bildungslandschaft in ganz Deutschland untersucht – mit einem alarmierenden Ergebnis: Schüler bringen eine immer schlechtere Leistung. Nachholbedarf gibt es vor allem im Bereich der Digitalisierung. Nur ein Bundesland fällt positiv auf.

IT-Kompetenz der Schüler muss sich verbessern

Viertklässler schneiden in Mathematik schlechter ab als in den Vorjahren.
Viertklässler schneiden im Kernfach Mathematik schlechter ab als in den Vorjahren.
deutsche presse agentur

Deutschlandweit sinkt die Qualität der Bildung. Das befindet der "Bildungsmonitor 2018" der wirtschaftsnahen "Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft" (INSM). Vor allem bei Schulqualität, Integration und Verminderung von Bildungsarmut gebe es einen "deutlichen Rückgang", heißt es in der Studie. Das sei besorgniserregend für die Chancengleichheit, mahnen die Forscher.

Beispielsweise würden Viertklässler in den Kernfächern Mathe und Deutsch viel schlechter abschneiden als in den Jahren zuvor. Außerdem sei die Schulabbrecherquote um rund drei Prozent gestiegen. Grund ist der höhere Anteil ausländischer Schüler, die wegen sprachlicher Defizite öfter die Schule abbrechen als deutsche. Vor allem aber bemängeln die Forscher: Fast alle Schulen brauchen Nachhilfe im digitalen Bereich. Deutschland hinke bei der Computernutzung an Schulen hinterher.

Sachsen hängt im Bildungsmonitor 2018 alle anderen ab

Im Länderranking steht Sachsen ganz vorne, unter anderem wegen der guten Betreuung in Ganztagsschulen und Kitas. Gefolgt von Thüringen, das mit hohen Bildungsausgaben je Schüler und sehr guten Betreuungsbedingungen punktet. Bayern belegt Platz drei, hat aber ebenso wie Baden-Württemberg weiterhin Nachholbedarf beim Ausbau von Ganztagsplätzen.

Im Fremdsprachenvergleich schwächelt Niedersachsen, dort hatte nur knapp die Hälfte aller Schüler Fremdsprachenunterricht. Verbessern kann sich Berlin, das nach zehn Jahren die rote Laterne an Bremen abgibt und nun Rang 13 belegt. Das zweitschlechteste Ergebnis erzielt Nordrhein-Westfalen.