Berlin: Babysitterin schüttelt Kind tot – drei Jahre und zehn Monate Haft
Albtraum aller Eltern
Für Eltern kann es keinen größeren Albtraum geben: Sie lassen ihr Kind einmal in der Obhut eines Babysitters, einer absoluten Vertrauensperson, und am Ende ist ihr Kind tot. Die Person, der man das Kind anvertraut hat, misshandelt das Kind, schüttelt es so sehr, dass es drei Tage später an schweren Kopfverletzungen stirbt. So geschah es im Juni 2017 einem Ehepaar aus Berlin-Marzahn.
Berliner Landgericht: Babysitterin war überfordert
Nun ist das Urteil gefallen: Die 42-jährige Babysitterin ist der Körperverletzung mit Todesfolge schuldig. Sie muss drei Jahre und zehn Monate in Haft. Das Gericht ist zu dem Schluss gekommen, dass die Frau die Tat aus einer "Überforderungssituation" heraus beging.
Die aus Vietnam stammende Angeklagte sei damals bei Landsleuten als Haushalts- und Erziehungshilfe angestellt gewesen und habe bei der Familie des Jungen gelebt, hieß es weiter im Urteil. "Sie kümmerte sich bis dahin fürsorglich und liebevoll um das Kind." Warum es zu dem Angriff gegen den hilflosen Jungen kam, sei im Prozess offen geblieben. "Irgendwie sind ihr die Nerven durchgegangen", so die Richter nach dem siebenmonatigen Prozess. Es sei ein "spontanes Fehlverhalten" gewesen.
"Überforderungssituation", "Nerven durchgegangen", Dinge, die "spontanes Fehlverhalten" möglicherweise erklären, aber die Eltern den Vertrauensbruch und den Tod ihres Kindes niemals verstehen lassen werden.