BARF für die Katz': Katzen mit frischem Fleisch artgerecht und lecker füttern
BARF für die Katz': Katzen mit frischem Fleisch artgerecht und lecker füttern
22. Juli 2015 - 11:01 Uhr
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Barf? Was ist das eigentlich?
Klingt irgendwie nicht besonders appetitlich, finden Sie? Ihre Katze ist da vermutlich ganz anderer Meinung. Denn B.A.R.F bedeutet im Deutschen soviel wie „Biologisch Artgerechtes Rohes Futter“. Im englischen Original steht es für „Bone and Raw Food“, also Knochen und rohes Futter und bedeutet nichts anderes, als seine Katze mit rohem Fleisch und Innereine zu füttern.
Diese Art der Ernährung wird bei Katzenbesitzern immer beliebter – aber Achtung! Beim BARFen kann schnell falsch gefüttert werden, was für Ihr Tier die Gefahr einer Mangelernährung bedeutet. Wie man seine Katze richtig an frisches Fleisch, Knochen und Innereien gewöhnt, lesen Sie hier.
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Zunächst einmal: Warum sollte ich meine Katze überhaupt mit BARF ernähren?
Mal schnell eine Dose öffnen ist doch viel bequemer und der Katze schmeckt’s auch noch. Beim BARFen geht es vor allem um eine gesunde und natürliche Ernährung, die genau auf den Körper und das Verdauungssystem der Katze angepasst ist.
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Katzen sind von Natur aus Jäger. Sie Jagen Mäuse, kleinere Vögel und andere Tiere, die sie oft auch restlos auffressen, samt Fell, Federn und den Knochen.
Die Katze macht das ganz instinktiv, denn in rohem Fleisch sind viele für sie wichtige Nährstoffe enthalten. Die bekommt sie auch aus Fell, Federn, Knochen, Blut und den Innereien. Wenn Sie Ihrer Katze also nur rohes Fleisch anbieten, müssen Sie den restlichen Bedarf an Inhaltsstoffen durch Beigaben ergänzen.
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BARF zu füttern hat seine Vor- und Nachteile:
Zum einen ist die Geruchs- und Geschmacksintensität bei Rohfutter höher. Und es finden sich keine Zusatzstoffe wie Industriezucker oder Geschmacksverstärker im Fleisch – im Gegensatz zur Dose. Zu den Risiken gehören bei dieser Ernährung hingegen schwerwiegende Mängel vor allem im Bereich der Spurenelemente wie Jod, Kupfer und Zink.
Vorsicht ist auch geboten vor Salmonellen in rohem Hühnerfleisch und Eiern.
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Was die Katze braucht:
Die Katze zieht ihre Energie aus der Nahrung, die darum möglichst nährstoffreich, mit genügend Eiweißen, Fetten, Vitaminen und Kohlenhydraten versetzt sein muss. Generell kann man sagen: Fleisch ist die hauptsächliche Nahrungskomponente von Katzen, aber nicht die ausschließliche.
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Zunächst scheint die BARF-Fütterung um einiges aufwendiger zu sein als das Futter aus der Dose. Wird jedoch mit der Zeit eine gewisse Routine entwickelt und werden dann große Portionen auf einmal zubereitet, dann lassen sich katzengerechte Portionen auch sehr gut einfrieren.
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Innereien liefern Vitamine und Spurenelemente, achten Sie jedoch auf Innereien mit wenig Anteil an Bindegewebe – die sind schwer verdaulich! Am besten eignen sich Herz oder Leber.
Fleischige Knochen vom Hühnchen oder Ochsenschwanz versorgen die Katze mit Kalzium und Phosphor, Magnesium, Kupfer und Zink. Bei scharfkantigen Knochen besteht jedoch Verletzungsgefahr im Magen und Rachenraum. Bei zu großen Mengen können auch Verstopfungen auftreten. Füttern Sie immer in Maßen und ausgewogen.
Als Ergänzungsfuttermittel bieten sich bei reiner Fleischfütterung an: Eierschalen, Lachs-öl, Lebertran und Vitaminpasten.
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Welches Fleisch eignet sich zum BARFEN?
Die Ration einer Katze kann zu 80-90% aus verschiedenen Fleischsorten bestehen, mit Innereien vermischt. Aus hygienischen gründen natürlich nur frisches Fleisch geben.
Sie können Rind, Lamm, Reh, Hirsch und Kaninchen anbieten, genauso wie die gängigen Geflügelsorten: Pute, Huhn, Gans und Ente. Jedoch niemals rohes Schweinefleisch verfüttern. Es kann das Aujeszky-Virus übertragen, das bei Katzen Pseudowut verursacht und tödlich sein kann.
Bei rohem Geflügelfleisch kommen häufig Salmonellen vor. Die werden leider auch durch das Kühlen oder Einfrieren nicht abgetötet. Achten Sie hier drauf, dass das Fleisch nicht eigenartig riecht: ein säuerlicher oder muffiger Geruch ist ein deutliches Warnzeichen.
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Roher Fisch sollte nur einmal pro Woche gefüttert werden, denn in rohem Fisch ist das Enzym Thiaminase enthalten dass Vitamin B1 abbaut und zerstört.
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Wie stelle ich auf Rohfütterung um?
Auch wenn Sie von der Idee, nur noch Frischfleisch zu füttern, begeistert sind: Ihre Katze muss sich erst umgewöhnen. Vor allem, wenn sie bisher nur Dosenfutter gefressen hat.
Geben Sie sich und Ihrem Liebling zwei Wochen, um sich gänzlich an die neue Ernährung zu gewöhnen. Beginnen Sie damit, Rohfleisch zwischendurch als Häppchen anzubieten oder mischen Sie es unter ihr normales Futter. Geben sie das Fleisch zunächst ohne Zusätze wie Gemüse oder Vitaminpasten.
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Für Gourmets können Sie das Fleisch von Außen leicht anbraten, so dass es nur noch innen roh ist, oder es mit etwas Butter oder Gänseschmalz verfeinern. Innereien schmecken der Katze häufig nicht sehr gut, beginnen Sie damit erst, wenn die Katze sich schon an das Fleisch gewöhnt hat.
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Gerade während der Umstellung sollten Sie sehr drauf achten, wie die Katze auf ihr neues Futter reagiert. Das betrifft vor allem Kotmenge und Konsistenz, denn durch den Umstieg von Dosenfutter zu frischem Fleisch kann es zu Verstopfungen oder Durchfall kommen. Generell wird das neue Futter aber gut vertragen und macht die Katze fit und agil.
Fazit: Richtig praktiziert ist BARFen für die Katze eine leckere und gesunde Art der Ernährung.