Staatsanwaltschaft Cottbus ermittelt wegen Volksverhetzung
Morddrohung: Volker Beck zeigt "Avocadolf" Attila Hildmann an
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Im Video: "Wenn ich Reichskanzler wäre, dann würde ich die Todesstrafe für Volker Beck wieder einführen"
Vom Vorzeige-Veganer zum Verschwörungsmythiker in der Corona-Krise, der jetzt auf seinen Demonstrationen sogar öffentlich Morddrohungen ausspricht: Bei einer Kundgebung in Berlin wiederholte Attila Hildmann seine zuvor bei Telegram veröffentlichte Drohung und sagte vor seinen Anhängern: "Wenn ich Reichskanzler wäre, dann würde ich die Todesstrafe für Volker Beck wieder einführen, indem man ihm die Eier zertritt auf einem öffentlichen Platz." Aufnahmen seiner Hass-Rede sehen Sie im Video.
Der Grünen-Politiker hat den Vegan-Koch, der im Netz auch „Avocadolf“ getauft wurde, angezeigt. Auch die Staatsanwaltschaft Cottbus erklärte am Montag auf RTL-Anfrage, gegen Hildmann zu ermitteln.
Attila Hildmanns Themen: Chemtrails, Impfen, 5G und Politiker
Bekannt wurde Attila Hildmann einst als der Vorzeige-Veganer schlechthin. 2009 erschien sein erstes Buch, seit 2017 betreibt er einen veganen Imbiss in Berlin-Charlottenburg, ein weiterer in Kreuzberg musste nach einem Jahr wieder schließen. Nun haben auch sämtliche Supermärkte seine Produkte aus dem Sortiment genommen.
Grund dafür sind antisemitische und verschwörungsmythische Aussagen, mit denen der 43-Jährige seit Beginn der Corona-Pandemie immer wieder auffällt. Auch veranstaltet er seit einiger Zeit Autokorsos und Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen. Er spekuliert über Aliens, Chemtrails, eine weltweite Impf-Verschwörung um Bill Gates und den Mobilfunkstandard 5G. Hildmann behauptet sogar, im Vergleich zur "Kommunistin, Zionistin, Satanistin Angela Merkel" sei Adolf Hitler "ein Segen" gewesen.
Zuerst äußerte er sich in seinem eigenen Kanal beim Messenger-Dienst Telegram zum Grünen-Politiker Volker Beck. Wäre Hildmann Reichskanzler, würde er für Beck die Todesstrafe per "Eier-Treten auf einem öffentlichen Platz" wieder einführen. Kurz zuvor hatte der Koch und Unternehmer Einträge zur Pädophilen-Debatte innerhalb der Gründungsjahre der Grünen in dem Kanal, dem 66.000 Menschen folgen, geteilt.
Reichskanzler-Visionen und Schwenken einer Reichskriegsflagge
Bei einer Kundgebung in Berlin wiederholte Hildmann nun seine Drohung und sagte öffentlich noch einmal: "Wenn ich Reichskanzler wäre, dann würde ich die Todesstrafe für Volker Beck wieder einführen, indem man ihm die Eier zertritt auf einem öffentlichen Platz." Die etwa 150 anwesenden Anhänger des rechten Verschwörungstheoretikers jubelten und applaudierten. Doch damit nicht genug. Auch schwenkte Hildmann auf der Veranstaltung eine Reichskriegsflagge mit der Aufschrift "Treue um Treue" und "Deutschland".
Volker Beck und einigen seiner Kollegen reicht es jetzt. Unter anderem schrieb Grünen-Politikerin Renate Künast bei Twitter: "Jetzt muss sich die Polizei mal klar äußern: Attila Hildmann ruft zu Gewalt zum Beispiel gegen Volker Beck auf! Da schweigt ihr!?" Beck selbst erstattete Anzeige gegen den einstigen Vegan-Guru wegen Beleidigung, Volksverhetzung und Anstiftung zu einer Straftat. Polizei und Staatsanwalt prüfen das jetzt.
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Staatsanwaltschaft Cottbus ermittelt wegen Volksverhetzung
Auch wegen seiner Äußerungen in sozialen Medien, vor allem bei Telegram, droht Attila Hildmann Ungemach: Wie die Staatsanwaltschaft Cottbus auf RTL-Anfrage erklärte, wird gegen Hildmann wegen Volsverhetzung ermittelt. Die Staatsanwaltschaft ist für Internetkriminalität zuständig und hat nach eigenen Angaben mehrere Hinweise und Anzeigen gegen den in Brandenburg gemeldeten Ex-Star-Koch erhalten.
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