06. April 2020 - 10:12 Uhr
Die Mutter rief den Krankenwagen, weil die Geburt kurz bevor stand
Kleine Kinder ins Bett zu bringen und über ihren Schlaf zu wachen, gehört normalerweise nicht zu den Hauptaufgaben von Polizisten im Dienst. Die Polizei in Vöhl (Hessen) sprang trotzdem spontan als Babysitter ein. Eine Alleinerziehende musste zur Entbindung ihres zweiten Kindes ins Krankenhaus, aber eine Freundin, die eigentlich auf das erste Kind aufpassen wollte, war nicht zu erreichen.
Alle möglichen Babysitter waren nicht erreichbar oder zu weit weg
Die Frau rief am späten Abend den Krankenwagen, weil sie merkte, dass die Geburt kurz bevorstand. Notarzt und Rettungssanitäter wollten die Frau so schnell wie möglich in die Entbindungsklinik nach Kassel fahren, doch der Zweijährige Sohn der 26-Jährigen konnte nicht allein zuhause bleiben.
Die alleinerziehende Mutter hatte schon vergeblich versucht, ihre Freundin anzurufen, die im Falle des Falles auf den Kleinen aufpassen wollte. Die werdende Mutter erreichte schließlich einen Onkel, der sich sofort auf den Weg machte. Allerdings wohnte der in Niedersachsen und hatte einen entsprechend langen Anreiseweg vor sich.
Beamte übernahmen Wachdienst am Kinderbettchen
Weil das ungeborene Baby der 26-Jährigen so lange nicht mehr warten konnte, sprang kurzerhand die Polizei als Babysitter ein, damit die Mutter in Ruhe entbinden konnte. Die Beamten aus Korbach wiegten den Zweijährigen in den Schlaf.
Die Beamten hatten auch schon Kontakt zum Notdienst des Jugendamtes aufgenommen, der im Notfall eingesprungen wäre, um den Zweijährigen zu betreuen. Aber dann konnten sie den Wachdienst am Kinderbettchen schließlich doch noch der Freundin der Mutter übergeben. Sie erreichte schlussendlich noch vor dem Onkel aus Niedersachsen die Wohnung, berichtete die Polizei.