Alleinerziehend und arbeitslos: So schwer haben es Single-Mütter in Deutschland

Single-Mütter häufig auf Sozialhilfe angewiesen
In Deutschland sind viele alleinerziehende Mütter auf Hartz IV angewiesen.
dpa, Julian Stratenschulte

Diese Erfahrung hat auch Stefanie Hartmann gemacht. Die vierfache Mutter lebte zwei Jahre lang von Hartz IV und ist alleinerziehend. "Ich wollte unbedingt arbeiten gehen, von Hartz IV weg und mein eigenes Geld verdienen, aber je mehr Absagen kamen, desto weniger motiviert war ich“, erzählt die 32-Jährige. Zudem bekam sie immer öfter mit, dass Menschen ohne Kinder eher eine Stelle angeboten bekamen, als jene mit Kindern.

Der Kampf mit den potenziellen Chefs ist bei vielen Müttern ein altbekanntes Problem, denn am Arbeitsmarkt mangelt es an flexiblen Arbeitszeiten und ausreichend Kinderbetreuungsplätzen. Häufig dauert es Jahre bis die betroffenen Frauen eine Stelle finden, in der sie sich zumindest stundenweise wieder in den Arbeitsalltag integrieren.

Experten raten zur Vernetzung

Mit der Initiative ‘Alleinerziehende im Aufbruch‘ will die Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg diesem Trend nun entgegenwirken. "Wir wollen, dass die Frau im Vordergrund steht und nicht das Kind. Es ist wichtig beides im Blick zu haben, aber ein Kind darf kein Hindernis bei der Einstellung sein. Das wollen wir Arbeitgebern mitgeben und dafür werben wir", erläutert ein Sprecher der Agentur das Vorhaben.

Klappt es dann mit einem Job für die alleinerziehenden Mütter bedarf es jedoch einer guten Organisation des Alltags. Eine Tagesmutter reicht da manchmal nicht aus, selbst wenn die Kinder mit anpacken. Deshalb raten Experten dazu, sich am besten mit anderen Müttern zu vernetzen.