720 Ferkel ohne Wasser in einem Lkw – Polizei Sachsen stoppt völlig überladenen Tiertransporter auf der A4

Polizei Sachsen stoppt überladenen Tiertransporter
Die Polizei hat in der Nähe von Lichtenau einen völlig überladenen Tiertransporter gestoppt. (Foto: Polizeidirektion Chemnitz)

Lastwagen in der Nähe von Lichtenau aus dem Verkehr gezogen

Die sächsische Polizei hat auf der A4 bei Lichtenau nördlich von Chemnitz einen Tiertransporter gestoppt. Der Blick in das Fahrzeug muss schwer zu ertragen gewesen sein. In dem Lastwagen waren viel zu viele Ferkel engstem Raum zusammen gepfercht. Die Tiere hatten anscheinend auch seit Stunden nichts zu essen oder zu trinken bekommen.

Rund 100 Ferkel mehr geladen als erlaubt

Eine Streife stoppte das Fahrzeug auf dem Rastplatz 'Auerswalder Blick', teilte die Polizei mit. Schnell sei den Beamten klar gewesen, dass mit diesem Transport einiges nicht stimmte. Der 26-jährige Fahrer konnte keinen gültigen Führerschein vorweisen, außerdem war er laut Fahrtenschreiber mehr als zweimal zu schnell gefahren. Auch die Ladung war in einem erbärmlichen Zustand. 720 Ferkel trampelten auf der engen Ladefläche hilflos übereinander – rund 100 Tiere mehr als in dem Fahrzeug erlaubt waren.

Wie sich herausstellte waren die Tiere gegen 7.30 Uhr in Mecklenburg-Vorpommern in den Lastwagen getrieben worden. Die Wasserbehälter für die Schweine wurden vor der Abfahrt jedoch nicht befüllt. Als die Polizei den Transporter anhielt war es bereits 15.30 Uhr. Die Ferkel mussten die ganze Zeit ohne etwas zu trinken auf der Ladefläche ausharren. Die beiden Fahrer wurden noch auf dem Rastplatz angewiesen, die Wasserbehälter aufzufüllen und die Tiere begannen sofort, gierig zu trinken.

Tierarzt überprüfte den Zustand der Ferkel

Die Polizei rief einen Amtstierarzt dazu, um zu klären, ob die beiden Männer so überhaupt weiterfahren konnten. Der genehmigte, dass der zweite Fahrer, der in Besitz eines gültigen Führerscheins war, den Transporter bis zu seinem Zielort in Bayern weiterfahren durfte. Allerdings mussten die Männer noch einen Zwischenstopp einlegen, um die Ferkel zu füttern. Beide Fahrer und das Unternehmen, für das sie arbeiten, müssen nun mit saftigen Bußgeldern rechnen. Denn mit diesem Transport haben sie gegen EU-Tierschutz-Verordnungen verstoßen.