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E-Autos liegen im Trend – und sind überraschend erschwinglich. Grund dafür ist die BAFA Prämie, die insbesondere die monatlichen Raten von Leasingverträgen deutlich drücken kann. Ist der aktuelle Zeitpunkt für Elektroauto Leasing wirklich so günstig wie es die beworbenen Leasingraten vermuten lassen?
Elektroautos gibt es mittlerweile von fast allen Herstellern und in allen Preisklassen. Ein Opel Corsa-e für das Kleinwagensegment, ein Tesla Model 3 für die Mittelklasse oder ein Volkswagen T. 6.1 für alle, die etwas mehr Platz brauchen – die Auswahl ist vorhanden. Derzeit kommen immer neue Modelle auf den Markt – mit immer besseren Reichweiten.
Der ADAC führt in seiner Marktübersicht mit rein elektrisch betriebenen Autos (also ohne Plug-In-Hybride) derzeit 70 Baureihen und 180 Modellversionen. Der Großteil davon ist auch über Leasingverträge erhältlich.
Zudem gibt es auch immer mehr Plug-in-Hybridfahrzeuge (auch als PHEV-Fahrzeuge (Plug-in Hybrid Electric Vehicle) bezeichnet. Dabei handelt es sich um Hybridautos, deren Batterien wie bei einem Elektroauto von außen aufgeladen werden können. Diese Fahrzeuge verfügen über einen Verbrennungsmotor und einen Elektromotor. Dadurch soll die Reichweite zusätzlich gesteigert werden. Klassische Hybridfahrzeuge verfügen ebenfalls über eine Batterie und einen Elektromotor zusätzlich zum Verbrenner. Allerdings wird die Batterie hier während des Betriebs des Verbrennungsmotors nicht (von außen) geladen.
Bei der Suche nach einem guten Elektroauto spielen einige andere technische Kriterien eine Rolle als bei Verbrennern. Sehr wichtig ist etwa die Reichweite. Diese gibt an, wie weit das E Auto den Fahrer mit einer Batterieladung (ungefähr) trägt. In der ADAC Marktübersicht reicht die Bandbreite der Reichweiten von 75 km (Opel Rocks-e) bis hin zu 768 km (Mercedes-Benz EQS 450 +). Die Reichweite hängt naturgemäß stark von der Kapazität der Batterie in Kilowattstunden ab. Beim Opel Rocks-e sind es lediglich 6 kWh, beim Mercedes EQS 450+ 108 kWh. Doch allein an der Batteriekapazität liegt es nicht. So schafft der BMW iX xDrive50 mit 4 kWh mehr Batteriekapazität als der Mercedes EQS nur 626 km Reichweite.
Auch die Ladezeit des Akkus spielt eine wichtige Rolle. Diese wiederum richten sich nach der Akkukapazität, der verwendeten Ladetechnik und der Leistung der Ladestation bzw. Steckdose. Ein Tipp: Auch der Batteriestatus spielt eine Rolle. Fällt die Ladung unter 20 %, wird die Ladegeschwindigkeit zur Schonung des Akkus elektronisch heruntergesetzt. Dasselbe gilt bei mehr als 80 % Ladekapazität.
Auch wenn die Außentemperatur und andere Faktoren die Ladezeit ein Stück weit beeinflussen: Entscheidend ist die Möglichkeit zum Schnellladen mit Leistungen von mehr als 100 kW. High Power Charger ermöglichen 150-350 kW. Dies ist etwa mit einem Tesla Model 3, einem VW ID.3 oder einem Kia EV6 möglich. Wer sein Auto nicht zu Hause laden kann, sollte in der näheren Umgebung von Wohnort und Arbeitsplatz nach vorhandenen Ladestationen suchen. In manchen ländlichen Gebieten ist die Abdeckung noch nicht ausreichend.
Der Staat fördert Elektroautos auf verschiedenen Wegen. So gibt es Subventionen für die Anschaffung – auch über einen Leasingvertrag –, einen langfristigen Erlass der Kfz Steuer, freie Fahrt in Umweltzonen und sogar zusätzliche Parkplätze.
Mit einem Leasingvertrag bindet sich der Leasingnehmer für einen bestimmten Zeitraum an ein Fahrzeug, wird jedoch nie Eigentümer (Ausnahme: Leasing mit Andienungsrecht). Am Ende der Vertragslaufzeit wird das Auto an den Leasinggeber zurückgegeben. Vorher ist der Ausstieg aus dem Vertrag in der Regel nicht möglich.
Für die Bereitstellung des Fahrzeugs fällt eine monatliche Leasingrate an. Deren Höhe richtet sich unter anderem nach dem Preis des Fahrzeugs. Im Vergleich zu einer Finanzierung über einen Ratenkredit fällt die monatliche Belastung typischerweise deutlich niedriger aus. Gewerbliche Kunden können die Leasingraten als Betriebsausgabe absetzen. Leasing eignet sich für Autofahrer, die lieber eine monatliche Rate bezahlen als den kompletten Kaufpreis. Auch Fahrer, die gerne mit einem aktuellen Fahrzeug unterwegs sind, fahren mit Leasing gut. Da gerade im Bereich der E-Autos immer wieder neue Modelle mit besseren Reichweiten etc. auf den Markt kommen, scheint diese Variante durchaus attraktiv. H3 Kilometerleasing oder Restwertleasing? Die Höhe der monatliche Leasingrate ist ein entscheidender Vertragsbestandteil. Beim Kilometerleasing berechnet sich diese Rate nach der vertraglich vereinbarten Kilometerleistung. Wer am Ende des Vertrags mehr gefahren ist, muss nachzahlen. Umgekehrt gibt es eine Erstattung, wenn die vereinbarte Kilometerleistung nicht erreicht wurde. Gut zu wissen: Das Widerrufsrecht beim Kilometerleasing wird durch den Leasinggeber freiwillig eingeräumt. Ein gesetzlicher Anspruch auf ein Widerrufsrecht besteht in diesem Fall nicht. Beim Restwertleasing wird die Leasingrate nach einem anderen Ansatz berechnet. Zu Beginn der Laufzeit wird ein geschätzter Restwert des Fahrzeugs vereinbart. Liegt der Restwert am Ende niedriger, müssen Leasingnehmer nachzahlen – und tragen somit das Restwertrisiko. Ein niedriger Restwert kann durch Schäden am Fahrzeug, aber auch durch die Situation auf dem Gebrauchtwagenmarkt entstehen. Da der Gebrauchtwagenmarkt für E-Autos noch nicht in allen Aspekten verlässlich ist, erscheint Kilometerleasing als die bessere Variante. Manche Verträge sehen ein sogenanntes Andienungsrecht vor. In diesem Fall darf der Leasinggeber am Vertragsende verlangen, dass der Leasingnehmer das Fahrzeug zum Restwert ankauft. Diese Klausel wird der Leasinggeber ziehen, wenn das Fahrzeug am Laufzeitende weniger wert ist als der anfänglich kalkulierte Restwert.Dies ist nicht nur ärgerlich, wenn sofort ein Fahrzeug benötigt wird. Auch die BAFA Prämie kann dadurch in Gefahr geraten – weil der Antrag erst nach der Zulassung des Fahrzeugs möglich ist. Die Prämie könnte im kommenden Jahr ganz oder teilweise entfallen oder das gekaufte Fahrzeug nicht mehr förderfähig sein (dies betrifft vor allem Plug-in-Hybride). Wer heute z.B. einen Leasingvertrag für einen Skoda Enyaq iV abschließt, muss Händlern zufolge rund ein Jahr auf die Auslieferung warten. Ähnlich lang lässt ein neuer VW ID.4 GTX derzeit auf sich warten. Schneller geht es etwa beim Renault Zoe (ca. 6 Monate) und dem BMW i3 (ca. 4 Monate).
Ein wichtiges Detail zur staatlichen Förderung: Die verdoppelte Umweltprämie in Höhe von 6.000 EUR dient bei vielen Leasingangeboten zur Finanzierung der Anzahlung. Das Bundesamt überweist die Förderung jedoch nicht direkt an den Leasinghersteller. Vielmehr müssen Autokäufer das Geld nach der Zulassung ihres Fahrzeugs beantragen – und bei Abschluss des Leasingvertrags zunächst vorstrecken. Stand: 20.02.2022