Zweijährige Leasingverträge für Elektroautos bieten einen Ausweg aus den aktuellen Preisexplosionen bei Benzin an. Zugleich können Autofahrer so bequem und mit geringen Risiken auf E-Autos umsteigen – und sei es nur probehalber.
Darum wird Autofahren immer teurer
Autofahren ist derzeit kein Preisvergnügen. Die Preise an den Zapfsäulen steigen rasant – durch den Krieg in der Ukraine, aber auch durch neue Steuern wie die CO2 Abgabe. Doch das ist nicht die einzige Entwicklung, die Autofahrer verzweifeln lässt. Ausgerechnet im Autoland Deutschland werden die Autos knapp. Lange Lieferzeiten durch Zuliefererprobleme und andere Engpässe der Hersteller verlangen Verbrauchern viel Geduld ab.
Elektroauto als Ausweg?
Gleichzeitig scheinen Elektroautos einen regelrechten Boom zu durchleben. Immer mehr Marken und Modelle werden zugelassen und sind auf den Straßen sichtbar. Viele Besitzer eines Verbrenners ziehen nun den Umstieg auf ein E-Auto in Betracht. Doch Fragen bleiben offen: Wird es dauerhaft genügend Ladesäulen geben? Was ist mit dem Gebrauchtwagenmarkt für E-Autos?
Für den Einstieg in die Elektromobilität können Leasingverträge eine gute Wahl sein. Verbraucher können hier ein nagelneues Modell wählen und mit dem richtigen Vertrag das Risiko des Gebrauchtwagenmarktes für E-Autos ganz einfach abwälzen. Mit anderen Worten: Auch wenn es zu einem starken Wertverlust kommt, entsteht kein Schaden.
Mit Leasingverträgen können E-Auto-Fahrer zu dem die gesamte staatliche Förderung in Anspruch nehmen.
Staatliche Förderung bei Kauf und Leasing
Der Staat fördert die Anschaffung von Elektroautos mit einem erheblichen Zuschuss. Für rein batterieelektrisch betriebene Fahrzeuge (zum Beispiel Tesla Model 3 oder VW ID.3) gibt es 6.000 EUR aus dem Steuertopf (und zusätzlich die Herstellerprämie in Höhe von 3.000 EUR).
Voraussetzung ist, dass ein Fahrzeug mit einem Nettolistenpreis unterhalb von 40.000 EUR angeschafft und sechs Monate gehalten wird. Übersteigt der Nettolistenpreis 40.000 EUR, gibt es immerhin noch 5.000 EUR Prämie.
Den Zuschuss gibt es auch für Leasingfahrzeuge. 6000 EUR erfordern eine relativ kurze Laufzeit von 24 Monaten. Ab sechs Monaten Leasinglaufzeit gibt es immerhin 1500 EUR Zuschuss, ab zwölf Monaten 3.000 EUR.
Etwas geringer setzt der Staat die Prämie für Plug-in-Hybride an. Dies sind Fahrzeuge, die zusätzlich zu einem Elektromotor auch einen Verbrennungsmotor besitzen. Diese Modelle (zum Beispiel Hyundai IONIQ Plug-in Hybrid oder BMW 225xe Active Tourer Plug-in Hybrid) werden mit einer sicheren Reichweite beworben.
Die Förderung ist hier auf maximal 4.500 EUR (Nettolistenpreis unterhalb von 40.000 EUR) begrenzt. Für Plug-in-Hybrid Leasing gibt es ab 24 Monaten Laufzeit ebenfalls 4.500 EUR (3.750 EUR, wenn das Fahrzeug netto mehr als 40.000 EUR kostet).
Keine Kfz Steuer
Neben dem Zuschuss gibt es weitere Vergünstigungen für E-Auto-Besitzer. Dazu gehört insbesondere der Verzicht des Fiskus auf die Kfz-Steuer. Diese Steuerbefreiung wurde 2020 verlängert. Elektroautos mit einer Erstzulassung bis Ende 2025 fahren nach derzeitigem Stand bis zu zehn Jahre, längstens aber bis zum 31.12.2030 steuerfrei. Es ist jedoch gut möglich, dass diese oder eine künftige Bundesregierung die Frist noch einmal verlängert. Achtung: Die Steuerbefreiung gilt nicht für Plug-in-Hybride.
Die Steuerersparnis summiert sich im Laufe der Zeit. Die Höhe der Steuer hängt von CO2-Emissionen und Hubraum ab. Für einen Opel Corsa D mit 85 PS fallen etwa 100 EUR pro Kalenderjahr an. Ein VW Passat 2.0 CDI mit 190 PS kostet etwa 270 EUR jährlich. Für einen BMW 320d verlangt der Fiskus etwa 248 EUR pro Jahr.
Günstig laden
Natürlich wird auch der Strom für Elektroautos im Zuge der Energieinflation teurer. Dennoch ist das Laden von Fahrzeugen deutlich günstiger als das Tanken an der Tankstelle.
An der heimischen Steckdose kostet 1 kWh aktuell ca. 0,35 EUR – natürlich abhängig vom Tarif des jeweiligen Stromanbieters. Wer ein Elektroauto mit einer Akkukapazität von 40 kWh auf diese Weise auflädt, zahlt somit ca. 14 EUR.
E-Auto-Modelle mit einer Akkukapazität von ca. 40 kWh sind etwa die kleineren Versionen von Hyundai Kona und Kia e-niro/e-Soul. Auch Nissan Leaf und Renault Zoe gibt es in Ausführungen mit Akkus in dieser Größenordnung.
Wie weit kommen diese Fahrzeuge mit Steckdosenstrom für 14 EUR? Laut einem Reichweitentest des ADAC (WLTB) aus dem Jahr 2021 fährt der Hyundai Kona mit 39,2 kWh in der Batterie 305 km. Bei den beiden Kia Modellen sind es 289 bzw. 276 km, beim Nissan Leaf 270 km und beim Renault Zoe 316 km.
Ausgehend vom niedrigsten Wert beim Nissan Leaf ergeben sich so Stromkosten von 5,2 Cent pro Kilometer. Dies entspricht 5,20 EUR pro 100 km. Bei einem sparsamen Benziner mit einem Verbrauch von 4 l pro 100 km werden bei den aktuellen Preisen von 2 EUR/Liter ca. 8 EUR Treibstoffkosten pro 100 km fällig.
THQ Quotenverkauf als zusätzliche Einnahmequelle
Seit 2022 genießen Besitzer von Elektroautos noch einen weiteren Vorteil: Die zusätzlichen Einnahmen durch den Verkauf der sogenannten THG Quote. Etwas vereinfacht handelt es sich bei dieser Quote um zugeteilte Verschmutzungsrechte.
Die Theorie dahinter: Ein Elektroauto spart CO2-Emissionen ein. Unternehmen wie zum Beispiel Mineralölkonzerne müssen für ihre Emissionen Verschmutzungsrechte kaufen. Diese Verschmutzungsrechte können sie nun über den Umweg von Zwischenhändlern auch von privaten E-Auto-Besitzern erwerben. Da pauschaliert gezahlt wird, sind mit einem einzelnen E Auto ca. 350 EUR jährlich möglich – Tendenz steigend.
E-Auto Leasing: Vorteile gegenüber dem Kauf
Trotz Subventionen, Steuervergünstigungen und günstiger Ladevorgänge: Nicht jeder möchte sich ein Elektroauto kaufen und den vollen Kaufpreis entrichten. Schließlich sind noch viele Fragen offen.
Nicht jeder weiß, ob es auch bei einer verstärkten Nutzung der Elektromobilität in Zukunft genügend Ladestationen vor Ort geben wird.
Unklar ist zudem, wie sich der Gebrauchtwagenmarkt für E-Autos entwickeln wird. Der Akku ist bekanntlich das wertvollste Bauteil von Elektroautos – und verliert nach einiger Zeit besonders stark an Wert. Hier gibt es noch wenige Erfahrungswerte und zudem keinen entwickelten Markt. Wer heute ein neues Auto kauft, trägt das volle Marktrisiko.
Mit einem geeigneten Leasingvertrag lässt sich dieses Risiko auf die Leasinggesellschaft abwälzen. Entscheidend aus Sicht von Leasingnehmern ist, dass es kein Andienungsrecht gibt. Mit einem solchen kann die Leasinggesellschaft vom Leasingnehmer am Ende der Laufzeit verlangen, das Fahrzeug zu einem festgelegten Preis zu kaufen.
Kurze Laufzeiten und Flexibilität bei Modellen als Königsweg
Mit einem geeigneten Leasingvertrag lässt sich E-Mobilität mit einem überschaubaren Risiko kennenlernen. Dies gilt insbesondere bei Leasingverträgen mit relativ kurzer Laufzeit. 24 Monate reichen für die volle staatliche Prämie – und vielleicht auch, um eine klarere Sicht auf die weiteren Entwicklungen bei Benzinpreisen, E-Auto-Gebrauchtwagenmarkt etc. zu erhalten.
Die staatliche Prämie wird in der Regel dazu verwendet, die Leasing Sonderzahlung zum Vertragsbeginn zu refinanzieren. Leasingnehmer müssen diese zunächst vorstrecken, erhalten das Geld aber vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) zurück.
Wer im Hinblick auf das geleaste Modell eine gewisse Flexibilität mitbringt, kann trotz der Lieferschwierigkeiten einzelner Hersteller im aktuellen Marktumfeld echte Schnäppchen machen.
Gerade kleinere E-Fahrzeuge gibt es häufig für Leasingraten unter 100 EUR im Monat – auch für Privatkunden, also inklusive Mehrwertsteuer. Dies gilt etwa für den Fiat 500 mit 70 KW (95 PS). Wer Leasingraten bis maximal 150 EUR (brutto) in Kauf nimmt, kann Fahrzeuge wie Opel Corsa-e oder Renault Twingo leasen.